Der Filmclub Wiesloch-Walldorf zeigt am Donnerstag, 31. Januar, um 20 Uhr im Luxor-Filmpalast die deutsche Dramödie “Dinky Sinky“
Es gibt nichts, was sich die 36-jährige Sportlehrerin Frida (Katrin Röver) mehr wünscht, als ein Kind, weswegen die Beziehung zu ihrem Freund Tobias (Till Firit) seit zwei Jahren alleine auf die Zeugung von Nachwuchs ausgerichtet ist. Doch ganz gleich, was das Paar auch probiert, es will einfach nicht klappen. Als sie gerade die künstliche Befruchtung plant, wird Frida von ihrem Freund verlassen – und plötzlich scheint der Traum vom eigenen Nachwuchs inklusive ihrem Lebensentwurf zu verpuffen. Soll sie nun, mit Mitte 30, von vorne beginnen? Ihre Freunde und Bekannte sind längst in festen Beziehungen und haben Familien gegründet, ihre verwitwete Mutter Brigitte (Ulrike Willenbacher) hat einen neuen Mann kennengelernt. Kommt Frida damit klar, das Gefühl zu haben, rückwärts zu gehen – oder fällt ihr eine Lösung ein, damit die Familienplanung doch noch aufgeht?
Diese deutsche Komödie, die auf Mittelschicht-Klischees aufbaut, wird von manchen Kritikern als bayrische “Bridget Jones“-Variante bezeichnet. Zu Unrecht. Viel mehr sind hier Parallelen zum Oscar-nominierten “Toni Erdmann“ auszumachen. Katrin Rövers Darstellung der Frida erinnert schon sehr an Sandra Hüller. Aber im Grunde steht das Spielfilm-Debüt von Drehbuchautorin und Regisseurin Mareille Klein für sich allein – und alle Frauen mit dem unbändigen Wunsch nach einem Baby.
Bereits 2016, auf dem Filmfest in München, wurde “Dinky Sinky“ mit dem Förderpreis Deutsches Kino für das Drehbuch sowie mit einem Kritiker-Preis ausgezeichnet. Umso verwunderlicher ist es, dass der Film erst gut zwei Jahre später das Licht der Leinwand erblickte. Besonders erfrischend ist es, dass sich “Dinky Sinky“ nicht an die übliche Schablone hält, in der es nur verhinderte Alltagshelden geben darf. Fridas Leben ist ein Chaos, nicht damit sich am Ende alle in die Arme fallen und nach einem dramatischen Wendepunkte alles wieder gut ist. Ihr Leben ist ein Chaos, weil das Leben manchmal nicht mehr als das ist.