Aus der Sicht der Evolution sind Menschen augengesteuerte Lebewesen und verlassen sich in Sachen Wahrnehmung zu mindestens 80 Prozent auf Bilder. Die meisten Personen erleben im Laufe des Lebens Verschlechterungen hinsichtlich der Sehschärfe. Obwohl dieses Phänomen im höheren Lebensalter eine natürliche Alterungserscheinung ist, lässt sich die Schwere der Erscheinung durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen beeinflussen.
Wie jedes andere Körperorgan brauchen die Augen von den richtigen Nährstoffen bis hin zu ausreichender Regeneration bestimmte Dinge, um gesund zu bleiben. Gerade im modernen Leben missachten viele Menschen diese Bedürfnisse und beschleunigen dadurch den Alterungsprozess. Pausenlose PC-Arbeit schadet dem Sehorgan genauso wie zeitmangelbedingte Fehlernährung, die Belastung mit künstlichem Blaulicht und die ständige Konzentration auf den Handybildschirm. Einfache Maßnahmen helfen dabei, die Augen länger gesund zu halten.
1. Augenschmaus
24 Bilder pro Sekunde können die Augen im Durchschnitt verarbeiten und brauchen für diese Höchstleistungen Energie. Die Gesundheit des Sehorgans hängt daher von ausgewogener Nährstoffzufuhr auf Vitaminbasis ab. Fett und Zucker schaden der Sehkraft dagegen auf ähnliche Weise wie Zigarettenrauch und Alkohol. Neben Vitamin C spielen für die Sicht insbesondere Nährstoffe wie Vitamin B12, Omega 3 Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin eine Rolle.
2. Hinter dunklen Gläsern
Licht hilft den Augen beim Sehen, aber kann ihnen gleichzeitig schaden. Das gilt insbesondere für den unsichtbaren UV-Anteil der Strahlen. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt seit Jahren davor, dass der ungeschützte Sonnenkontakt bei hohem UV-Wert sogar Verluste der Sehkraft begünstigt. UV-Schutz für die Augen schützt vor diesem Phänomen. Die Schutzklasse der Sonnenbrillen ist hierbei in Orientierung an der bestehenden Belastung auszuwählen. Außerdem sind schützende Modelle so gebogen, dass sie die Augen auch seitlich vor Strahlen abschotten.
3. Licht für die Sicht
Apropos Licht: Wie durch mehr als 20 Studien erwiesen, beinflusst die Menge an Tageslicht das Risiko für Kurzsichtigkeit. Je mehr Tageslichtkontakt besteht, desto höher liegt der netzhauteigene Dopaminspiegel, der auf bisher unerklärliche Weise die Sehfähigkeit unterstützt. Anders als Tageslicht beschreiben Experten künstliche Lichtquellen demgegenüber als Belastung. Die Überlastung mit energiereichem, kurzwelligem Blaulicht aus Monitoren und Displays könne indirekt toxisch auf die Netzhaut wirken.
4. Verdiente Pausen
Im Hochgeschwindigkeitsalltag des digitalen Zeitalters stehen die Augen unter Dauerstress. Nach Tausenden von Jahren in der freien Natur konnte sich das Sehorgan bisher nicht an künstliches Licht, schnell wechselnde Digitalbilder und die Konzentration auf winzige Bildschirme gewöhnen. Der Handytrend gilt beispielsweise längst als Grund dafür, dass jedes zweite Kind in Europa kurzsichtig ist. Um das Sehorgan im Digitalzeitalter zu entlasten, legt man idealerweise regelmäßig die Handflächen auf die Lider und gönnt den Augen dadurch eine wohlverdiente Pause. Einmal in der Stunde wandert der Blick am besten zum Horizont oder darf sich unter freiem Himmel erholen.
5. Entspannter gesehen
Ähnlich wie die ständige Überanstrengung vor Bildschirmen belastet auch psychischer Stress die Augen. Wie Untersuchungen der DOG gezeigt haben, steigern Stressbelastungen den Augeninnendruck und können dadurch Grünen Star begünstigen. Aus diesen Gründen hilft gezielter Stressabbau beim Erhalt der Sehkraft. Sogar bei bestehendem Grünen Star wirken sich Entspannungsübungen wie Meditation positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Erfreulicherweise profitiert auch der Rest des Körpers vom sinkenden Stresslevel, wodurch Stressmanagement längst als ganzheitliche Präventivmaßnahme gilt.