Die Anschaffung eines Tieres will immer gut überlegt sein. Fragt man in der Bevölkerung einfach mal so rum, ist sich dem jeder bewusst und handelt entsprechend. Theoretisch! Im Tierheim kann man sehen, dass dem in der Praxis oftmals nicht so ist. Einige Tierheimbewohner wurden unüberlegt angeschafft und sind nun die Leidtragenden. „Die Zeiten haben sich sehr geändert,“ weiß Karin Schuckert, Tierheimleitung vom Tom-Tatze-Tierheim. „In einer schnelllebigen Zeit wie dieser möchte man gerne ganz schnell ein Tier haben. Da nehmen sich Kinder und Erwachsene übrigens nichts.“ Die Idee ist da, beim Abendessen überlegt die Familie gemeinsam und gleich danach wird im Internet nach dem Traumtier recherchiert. Aus dieser Auswahl am Schreibtisch wird dann das Tier ausgesucht, was einen als erstes anspringt. Es wird eine E-Mail geschrieben und zeitnah bekommt man sein Tier aus dem Internet. Ist das Tier erstmal da, kommen die ersten Probleme. „Nicht jeder nimmt sich dann die Zeit und geht die Probleme an. Am Ende landen die Tiere im Tierheim.“ So erging es auch Babe, eine 9jährige Hündin, die nach kürzester Zeit nicht in die Familie passte. „Es ist so unfair den Tieren gegenüber. Sie bekommen keine Chance, sich einzuleben. Tiere sind Lebewesen, die fühlen, die denken, die uns Menschen in vielem so ähnlich sind. Dennoch bekommen sie keine Zeit.“
Babe darf nach den Strapazen erst einmal im Tierheim ankommen und sich einleben. Sie bestimmt das Tempo. In der Zeit beobachten die Mitarbeiter ihre Entwicklung und können dann einschätzen, was für ein Zuhause sie braucht. „Wir achten sehr darauf, dass keine Erwartungen an den Hund gestellt werden. Nur so haben alle miteinander eine Chance, sich aneinander zu gewöhnen. Außerdem ist man dann auch offen zu sehen, welche Eigenschaften der Hund noch mitbringt. Diese Überraschungen machen ihn umso liebenswerter.“