Es gibt Schützlinge im Tom-Tatze-Tierheim, die beschließen einfach zu bleiben. So machte es Katze Hilde. Sie kam als ca. zweijähriges Fund Tier bereits 2010 und zeigte sich von Anfang an sehr unkooperativ.
Den Spitznamen „Wilde Hilde“ hatte sie schnell für sich entschieden, den Tagesablauf im Tierheim sofort raus. Als Freigänger Katze konnte sie kommen und gehen wie sie wollte. Sie beobachtete im Innenberiech vom Tierheim von einem Kratzbaum aus, was der Mensch gerade in ihrem Raum so macht. Besucher, die es wagten, sie zu streicheln bekamen ganz schnell eine gewischt, so dass das eine oder andere Pflaster nötig war. Mitarbeiter, die ihr bei der täglichen Arbeit zu nahekamen, wurden durchaus auch attackiert, freundlicher Weise ohne Krallen. Sicherheit geht aber vor und die Besucher wurden seitdem durch einen Zettel darauf hingewiesen, die Freigänger Katzen nicht zu streicheln. Wer dieses Schild nicht ernst nahm, wurde von Hilde zurechtgewiesen. Hilde hat dieses Schild geprägt.
Sie galt als unvermittelbar, war eine wilde Katze und liebte ihre Streifzüge rund ums Tierheim. Wer sich auch immer regelmäßig in der Näher des Tierheims aufhielt, kannte sie. Sie gehörte irgendwie ins Stadtbild.
Nun aber entschied sie, dass es Zeit für sie war, die Seiten zu wechseln und über die Regenbrücke zu gehen. Sie wurde in der letzten Zeit sehr schmusig zu ihrer Tom-Tatze-Familie. „Wenn man morgens zu ihr in den Raum ging, dann wurde man mit einem starken Miau begrüßt. Nun war es eher ein Krächzen, aber dennoch die ganz eigene Hilde-Begrüßung. Sie fehlt uns allen ganz arg.“ Katharina Hambsch, Tierpflegerin, hat schon einige Tiere im Tierheim gehen sehen, aber ein Tier, was so lange im Tierheim lebt, hinterlässt eine andere Art von Traurigkeit. Was aber alle tröstet ist die Tatsache, dass Hilde ihre Freiheit genossen hat und zumindest seit 2010 ein Leben führen konnte, wie sie es wollte.
Wilde Katzen sind keine Kuscheltiere, dennoch zeigen sie auf eine ganz besondere Weise, dass sie ihre Menschen mögen.
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Quelle: Tom-Tatze-Tierheim