Eine breite Palette an Berufen
„Vielen Dank, dass Sie wieder mitmachen“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler.
„Toll, dass Sie alle Ihre Türen öffnen“, freut sich Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, die sich mit ihrer Kollegin Sandra Seitz um Vorbereitung und Organisation kümmert.
Zum Pressegespräch zur Walldorfer Nacht der Ausbildung, die in diesem Jahr am Freitag, 8. März, 17 bis 21 Uhr, über die Bühne geht, haben sich in den Räumen der Firma Schweickert zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der 32 teilnehmenden Firmen und Organisationen eingefunden, stellen ihre Aktionen und die angebotenen Ausbildungsberufe und Studiengänge vor. Die Nacht der Ausbildung sei in Zeiten des Fachkräftemangels bedeutender denn je, betont der Bürgermeister. „Eine qualifizierte Ausbildung ist wichtig“, sagt er. In Walldorf könnten Jugendliche aus „einer breiten Palette“ an Angeboten auswählen.
Das Besondere an der Nacht der Ausbildung ist, dass man neben Gesprächen mit Auszubildenden und Ausbildern direkt vor Ort einen Eindruck von über 90 Ausbildungs- und Studiengängen und damit vielleicht seinem künftigen Beruf erhält. Dass die jugendlichen Interessenten mit den Azubis „auf Augenhöhe ins Gespräch kommen“, baue Hemmschwellen ab, sagt Susanne Nisius. In vielen Betrieben erhalte man nicht nur spannende Einblicke, sondern dürfe auch selbst etwas ausprobieren. Zu den Neuerungen zählt der in diesem Jahr frühere Termin im März. „Der Juni ist für manche Betriebe recht spät“, weiß die Wirtschaftsförderin. Jetzt gebe es dagegen oft noch freie Stellen für den Herbst, für die man sich bewerben könne.
„Schlanker“ gestaltet ist dieses Mal der Flyer zur Nacht der Ausbildung, der nicht nur der Walldorfer Rundschau, sondern auch den Ortsblättern in Nachbargemeinden beiliegen wird, in vielen der Unternehmen und an Schulen in der Region ausliegt. Statt langer Listen gibt es jugendgerechte QR-Codes zu den einzelnen Betrieben, zum Fahrplan für den Bus-Shuttle und vor allem zur erstmals eingesetzten „Matching-App“, die helfen soll, die Lehrstelle zu finden, die zu einem passt. „Wir erhoffen uns, dass die Jugendlichen gut vorbereitet an die verschiedenen Stationen kommen“, sagt Susanne Nisius. Wer mindestens drei Standorte besucht, kann am Gewinnspiel teilnehmen, das neben einem iPad als Hauptgewinn noch viele weitere Preise bietet – vom Fahrradhelm über Hallenbad-Tageskarten bis zum Bluetooth-Lautsprecher. Neu ist auch, dass statt der großen Busse der SWEG für die Shuttlefahrten Kleinbusse eingesetzt werden, die größtenteils die SAP zur Verfügung stellt. Die haben zwar jeweils nur acht Sitzplätze, „dafür wird der Takt erhöht“, so Susanne Nisius. Bewährt hat sich die analoge Last-Minute-Ausbildungsbörse – eine große Pinnwand im Rathaus, für die alle Unternehmen, nicht nur die teilnehmenden Betriebe, noch offene Stellen melden können.
Wie breit das Angebot ist, wird bei der Vorstellung der Teilnehmer von A wie AQWA bis Z wie Zipfelmützen deutlich. „Wir suchen Fachangestellte für Bäderbetriebe“, sagt Steffen Köhler für den von den Stadtwerken Walldorf betriebenen Bäder- und Saunapark. Thorsten Antritter informiert fürs Pflegezentrum Astor-Stift über die generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau, die die Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger bündelt. Das Astor-Stift wird ebenso wieder im Rathaus zu finden sein wie die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, der Internationale Bund mit seinen Freiwilligendiensten und natürlich die Stadt Walldorf. „Wir haben sechs verschiedene Ausbildungsberufe und einen Studiengang“, sagt Nina Hack – vom Verwaltungsfachangestellten über die Erzieher bis hin zum Fachinformatiker reicht die Palette bei mit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einem von Walldorfs größten Arbeitgebern. Mehrere Anlaufstellen finden Interessierte auch im Partner-Port in der Altrottstraße 31 mit der CMde Centermanager und Immobilien GmbH, Epi-Use, der Swan GmbH und der TS Group.
Bei den Heidelberger Druckmaschinen kann man laut Sonja Mohr „wieder alle Ausbildungsarten live erleben, den Azubis über die Schulter schauen und selbst ein bisschen etwas ausprobieren“. Zum ersten Mal dabei ist unter anderem die koenig.solutions GmbH, die ab April und schon bei der Ausbildungsnacht im Gebäude der Firma Schweickert zu finden ist. Viele Betriebe lassen sich kleine Aktionen einfallen, wie zum Beispiel Schweickert, wo man sein handwerkliches Geschick testen kann. „Wir werden den Einsatz von KI zeigen“, macht Ernst-Werner Bruder (Bruder Immobilien) neugierig. Geschicklichkeitstests im Orthopädiehandwerk und kostenlose digitale Fußvermessung gibt es im ComfOrtho Fußzentrum, „kleine interaktive Aktivitäten“ bei Draht Mayr, „Musik und natürlich etwas zu essen und zu trinken“ bei Edeka-SBK-Kissel. Lamtec wirft wieder seinen Zündbrennner („das größte Feuerzeug in der Region“) an und im Leonardo Hotel darf man Lebensmittel erkennen und Gewürze riechen. Im Luxor-Filmpalast verspricht der Blick hinter die Kulissen ebenso spannende Eindrücke wie bei Promega, das auf dem weiten Feld der Molekularbiologie tätig ist. Auch das Hotel Vorfelder bietet Rundgänge durchs Haus an – und die traditionelle Currywurst fürs leibliche Wohl.
Der Finanzdienstleister MLP, der wieder bei SAP zu finden ist, lässt den Inhalt einer Cashbox schätzen – es gibt auch etwas zu gewinnen. Die SAP selbst hat ebenfalls wieder ein buntes Programm und sogar noch ein paar Restplätze für 2024. Fürs kommende Jahr kann man sich im März dann auch schon bewerben. SKF Lubrication Systems hat wie im Vorjahr den Truck des Berufsverbandes mit vielen Infos über die Metall- und Elektroberufe zu Gast. Die Sparkasse Heidelberg lockt mit Cocktails und hat wie die Volksbank Kraichgau, die wieder ihre Fotobox im Einsatz hat, viele Finanzberufe im Portfolio. Fahrräder reparieren und zusammenbauen dürfen Interessierte bei Tari-Bikes. Heilpflanzen erraten und Salben rühren kann man bei Dietmar Sommer in der Stadt-Apotheke, der „akut für dieses Jahr“ noch Auszubildende im pharmazeutischen Bereich sucht. „Die Aktion der Stadt ist eine klasse Sache“, sagt Sommer über die Nacht der Ausbildung und wünscht allen Teilnehmern „viel Erfolg“. Außerdem mit dabei sind so unterschiedliche Betriebe wie die Central-Apotheke, Maisch Orthopädie-Technik-Zentrum, Office-Partnership & Service, die Praxis Dr. Willinger/Dr. Seitz & Kollegen und Rhein-Neckar-Akustik. „Die Kinder schlafen schon um die Zeit“, sagt Birgit Hemmer von den Zipfelmützen mit einem Schmunzeln. Man zeige aber das Kinderhaus in der Schulstraße 2 und finde bei der Nacht der Ausbildung vor allem immer wieder FSJler. „Das ist oft die Eintrittskarte in die Ausbildung.“
Info: Alle beteiligten Betriebe, ihr Programm am Abend und die Ausbildungs- und Studiengänge finden sich unter www.walldorfer-nacht-der-ausbildung.de.
Text und Foto: Stadt Walldorf