Eröffnung der Walldorfer Kerwe
(BB) „Wir feiern das Astorjahr, das ist einfach wunderbar!“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeisterin Christiane Staab die 36. Walldorfer Straßenkerwe 2013.
Mit vielen verschiedenen Aktionen wird dieses Jahr an den berühmtesten Sohn der Stadt gedacht. Der Kindergarten St. Marien druckte sogar eine Medaille, die Frau Staab stolz präsentierte.
In treffenden Reimen nahm sodann Frau Staab die aktuellen Ereignisse in Walldorf unter die Lupe.
Bei der Frauenqote in Walldorf mit einer Frau Bürgermeisterin und einer Frau Pfarrerin müssten die Männer ganz schön aufpassen, dass sie nicht ins Hintertreffen gerieten. Und die katholischen Mitbürger sollten mal mit dem Papst reden …
Zur neuen Drehscheibe meinte Frau Staab, dass „jetzt alle Verkehrsteilnehmer ihre Wege wieder finden“. Das rief natürlich viele Lacher im Publikum hervor, denn die Gewöhnung an die neue Verkehrsführung in der Stadtmitte fällt einigen Bürgern doch ziemlich schwer!
Und an dieser Stelle mischte sich ein großer „Storch“ ein: Ihm gefällt die neue Drehscheibe „ganz arg“. Man wird „dormelisch“, wenn man da fährt. Sie ist nicht rund, sondern o-val, wie eine Umlaufbahn. Und so ist es erfunden, das Walldorfer „Ovalodrom“.
Es ist so interessant, dass auch viele Leute ohne Auto nur zum Gucken kommen.
Auswärtige Autofahrer sollten für das „Rumjockle“ 20 € zahlen und nachts sollte es 5 € extra kosten.
Ein Polizist müsste immer auf der Drehscheibe platziert sein; am besten stellt sich der „Drehscheiben-Sheriff“ auf ein „Käschdel“.
Interessant wird es auch, wenn man zur Abwechslung mal rückwärts fährt. SWR 4 müsste dann in seinem Verkehrsservice vor dem Falschfahrer informieren.
Unter dem mitteilsamen Storch versteckte sich natürlich der allseits bekannte und beliebte Walldorfer Kabarettist Arnim Töpel, der jetzt zum dritten Mal Frau Staab bei der Kerweeröffnung unterstützte.
Auch ein Thema von Frau Staab war die neue soziale Mitte, in der sich eine Ganztagesschule mit Lernwerkstatt, Yoga und vielen weiteren Angeboten, eine Kindertagesstätte sowie Integration und Inklusion vereinen.
Für die in Walldorf beheimateten Störche wurden zwei zusätzliche Nester gebaut. Durch die aufstrebende Wirtschaft zieht es viele Neubürger nach Walldorf; leider sind dadurch die Grundstücks- und Wohnungspreise sehr hoch geworden.
Frau Staab empfahl den Walldorfer Bürgern, die Walldorfer Geschäfte zum Einkaufen zu bevorzugen und nicht so oft ins Umland zu fahren.
Erfreulicherweise haben die Karussells und die Vergnügungsbuden wieder in der Stadtmitte rund um die Drehscheibe ihren Platz gefunden.
Mit dem Willkommensgruß für die Partnervereine aus Walldorf/Werra und St. Max/Frankreich und dem Dank an alle Vereine für ihren Kerwe-Einsatz schloss Frau Staab ihre Begrüßungsrede. Der Spielmannszug stimmte sodann traditionsgemäß das Badner Lied an, in das alle Besucher einstimmten. Nach dem Fassanstich gab es Freibier und alle waren sich einig: „Das Fest der Feste – Die Walldorfer Kerwe ist das Beste.“
Was sonst noch los war auf der Walldorfer Kerwe
Nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeisterin Christiane Staab strömten die zahlreichen Kerwegäste bei strahlendem Sonnenschein an die Stände und in die Zelte der teilnehmenden Vereine, um ihren Hunger und Durst zu stillen.
Die kleinen Besucher bevölkerten das „Oval“ um die neue Drehscheibe und den Lindenplatz zum Karussell-Fahren, Loseziehen oder Süssigkeiten naschen.
Die Ausstellungen der Walldorfer Künstler in der Alten Apotheke und im Alten Rathaus verzeichneten regen Zuspruch. Auf der Bühne vor der Sparkasse war nonstop Unterhaltung mit sportlichen und musikalischen Darbietungen.
Um 19 Uhr am Samstag stand dann der absolute Höhepunkt der diesjährigen Kerwe an. Die neue Drehscheibe mit ihrem neuen Gebäude und dem rundum renovierten Alten Schulhaus (mit Jugendkulturhaus Jump und der Kinder- und Jugendkunstschule) wurde eingeweiht.
Nach den Grußworten von Bürgermeisterin Christiane Staab ergriffen noch der Architekt Michael Jöllenbeck (Büro Jöllenbeck und Wolf) sowie der Walldorfer Stadtbaumeister Andreas Tisch das Wort.
Mit dem Kommando „Licht aus – Spot an“ gab Frau Staab die Drehscheibe frei für eine beeindruckende, in Walldorf einmalige Lasershow zur Musik „Fluch der Karibik“. Diese Lasershow ist auf Youtube bereits unter dem Link: http://www.youtube.com/watch?v=QT_uXPnoftE aus der optimalen Perspektive zu bewundern. Die Show wurde dann im Laufe des Abends für die bummelnden Gäste noch dreimal wiederholt.
Der anfängliche Regen am Sonntagvormittag tat der Kerwelaune keinen Abbruch. Bis in den späten Abend hinein erfreuten sich die Besucher an den vielfältigen Angeboten der Vereine und Kerweaussteller.
Zum Kerwe-Kehraus trifft man sich traditionsgemäß am Kerwemontag zum Frühschoppen im Feuerwehrhaus oder ab 15 Uhr zu Kaffee, Kuchen und Vesper im Astorhaus bei den Heimatfreunden.