Am 19. April 2007 öffnete die Tafel Wiesloch zum ersten Mal ihre Pforten zum Verkauf.
(bb) Anlässlich dieses 15-jährigen Jubiläums möchte die Tafel Wiesloch ihren Kunden etwas Gutes tun, wie die Vorsitzende Sonja Huth mitteilt.
Da wegen der Corona-Pandemie ein großes Fest nicht möglich ist, überreichte ihr Ludwig Sauer, Bürgermeister von Wiesloch, eine Spende der Steingötter-Greiff-Stiftung.
Diese Stiftung, die die Stadt Wiesloch verwaltet, geht auf eine Initiative des Inhabers der Vereinigten Leder- und Schuhfabrik GmbH Wiesloch zurück, der der Stadt im Jahr 1929 10.000 DM in 5 % Reichsanleihe als Steingötter-Greiff-Stiftung zur Verfügung gestellt hat. Das Stiftungsvermögen wurde seitdem durch Schenkungen und Vermächtnisse vergrößert und hat den Zweck, bedürftige Personen in Wiesloch zu unterstützen.
Ludwig Sauer gratulierte im Namen der Stadt herzlich zum Jubiläum und freute sich, aus diesem besonderen Anlass für die Kundschaft der Tafel REWE-Gutscheine im Wert von insgesamt 3.000 € aus dem Fond der Steingötter-Greiff-Stiftung überreichen zu können.
Gleichzeitig soll dies die Anerkennung der Arbeit der ca. 100 Helferinnen und Helfer der Tafel Wiesloch für ihr großes ehrenamtliches Engagement ausdrücken, so Ludwig Sauer.
Sonja Huth berichtet, dass es leider einen Rückgang der gespendeten Lebensmittel gibt, z. B. weil die Geschäfte die Kühlwaren nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum selbst reduziert verkaufen und dadurch weniger Waren an die Tafel gespendet werden können. Gleichzeitig vergrößert sich der Kundenstamm, weil sich die Bedürftigkeit erhöht.
Zudem sind in Wiesloch mittlerweile ca. 160 Ukraine-Flüchtlinge angekommen, die ebenfalls durch die Tafel ergänzend versorgt werden.
Lena Kuhn, seit 01. April Integrationsmanagerin bei der Stadt Wiesloch, lobt die Dankbarkeit und das faire Miteinander der Geflüchteten.
Dies können auch Sonja Huth und Karl-Heinz Hammerschmidt (Beisitzer im Vorstand der Tafel Wiesloch) bestätigen. Die Hilfsbereitschaft der Kundschaft untereinander ist sehr groß; stets ist jemand zur Stelle, wenn übersetzt werden muss oder beim Einkauf Beratung nötig ist.
Die Berechtigung für den Einkauf in der Tafel wird durch die Vorlage entsprechender Belege (Rentenbescheid, Hartz IV-Nachweis etc.) nachgewiesen und ein entsprechender Tafel-Ausweis ausgestellt. Dieser gilt für ein halbes Jahr; danach wird erneut überprüft.
Die Geflüchteten erhalten von der Stadt ein entsprechendes Dokument und legen ihren Personalausweis vor. Dieser Nachweis gilt dann vorerst für drei Monate.
Die Gutscheine á 20 € erhalten die Tafel-Kundinnen und Tafel-Kunden bei ihrem nächsten Einkauf zusammen mit einer Tüte vorsortierter Lebensmittel aus vergangenen Lebensmittel-Spendenaktionen.
Ludwig Sauer bedankte sich bei Sonja Huth, Karl-Heinz Hammerschmidt und dem ganzen Team der Tafel Wiesloch für ihren unermüdlichen Einsatz seit nunmehr 15 Jahren.
auf dem Foto (v.r.): Sonja Huth, Ludwig Sauer, Karl-Heinz Hammerschmidt und Lena Kuhn
Text und Foto: BBinz