Die Stadtbücherei Walldorf lädt herzlich zu zwei besonderen Veranstaltungen ein.
Am Donnerstag, den 14. Juli 2016, 20 Uhr, heißt es „Swing swing swing“ bei Jazz und Literatur mit dem Karlsruher Jazz Trio – Thilo Wagner, piano, Lindy Huppertsberg, bass, und Hans-Peter Schucker, drums. Es liest Gustl Riemensperger.
Im „Great American Songbook“ finden sich einige hundert populäre Songs, komponiert in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch blühende Musical-Industrie am Broadway in New York und dem Boom der Musikverlage in der „Tin Pan Alley“ verbreiteten sie sich rasch. Ella Fitzgerald, Billie Holiday, die größten Stimmen des Jazz, haben „Summertime“ und „Georgia On My Mind“ gesungen. Auch heute noch interpretieren viele Stars ihre Favorites aus dem American Songbook. Als Standard-Repertoire des Jazz sind die Songs nach wie vor aktuell.
Das Karlsruher Jazz Trio widmet sich in seinem Programm den Kompositionen der großen Songschreiber aus der Swing-Ära. Stücke von Jerome Kern, Irving Berlin, Cole Porter oder George Gershwin werden in neuer Frische interpretiert. Dabei entdeckt das Trio den Swing als lebendige Musik, die bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat. Im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens steht die mitreißende Improvisationskunst Thilo Wagners. Sein swingender Klavierstil, seine technische Brillanz und Vitalität sind bemerkenswert. Er gilt als Pianist von internationalem Rang. Begleitet wird er von Lindy Huppertsberg, Deutschlands bekanntester Bassistin, und dem Karlsruher Schlagzeuger Hans-Peter Schucker, Ehrenbürger von New Orleans. Gustl Riemensberger liest ausgewählte Texte der beiden wichtigsten literarischen Vertreter Amerikas in dieser Zeit: Dorothy Parker und F. Scott Fitzgerald.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem forum84.
Eintritt: 12 €, Vorverkauf in der Stadtbücherei und in der Buchhandlung Dörner.
Am Mittwoch, den 20. Juli 2016, 19:30 Uhr, wird die Ausstellung „Briefe ins Gefängnis – Eine Ausstellung des Mitgefühls“ eröffnet.
Musikalische Begleitung: Ensemble Arc Cantus
Gezeigt wird ein Teil der Briefe und Karten aus aller Welt, die für den inhaftierten Mehmet Desde das „Fenster zum Leben“ bedeuteten. Desde fuhr im Juni 2002 zu der Beerdigung seines Vaters in die Türkei. Dort wurde der deutsche Staatsbürger von Beamten einer Anti-Terror-Einheit verhaftet. Dort wurde er auf der Grundlage von durch Folter erzwungene Aussagen schuldig gesprochen.
„Amnesty International“ setzte sich 2007 für den politischen Gefangenen ein. Bis zum Ende seiner Haftzeit erhielt Desde über 6000 Briefe und Karten, die ihn ermunterten, weiter zu kämpfen.
„Eine Welle der Solidarität und des Mitgefühls. Ich spürte, ich bin nicht allein“. Nach dem erzwungenen Aufenthalt von sechs Jahren und drei Monaten kehrte Desde im Oktober 2008 nach Deutschland zurück. Mittlerweile hat er erfolgreich vor dem Internationalen Gerichtshof gegen seine Behandlung in der Türkei geklagt.
Die Amnesty-Gruppe Wiesloch führt in die Ausstellung ein und liest aus dem Buch „Folter und Haft in der Türkei: Ein Deutscher in den Mühlen der Willkürjustiz“ von Mehmed Desde.
Die Ausstellung ist bis 20. August zu besichtigen.
In Kooperation mit der Amnesty-Gruppe Wiesloch
Texte und Fotos/Plakate: Stadtbücherei Walldorf