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Die pädagogische Arbeit steht im Vordergrund

18. Juli 2024 | Daniel Born MdL, Politik

Jasmina Hostert und Daniel Born informieren sich auf einer gemeinsamen Tour durch ihre Wahlkreise über die Situation baden-württembergischer Kitas. In Ehningen widersetzt man sich erfolgreich den aktuellen Herausforderungen

Ganztägige Schließungen, fehlende Fachkräfte und Auszubildende, überarbeitetes Personal: Die Liste der Herausforderungen vieler Kitas in Baden-Württemberg, mit denen die beiden Abgeordneten Jasmina Hostert und Daniel Born (beide SPD) in ihrer alltäglichen Arbeit konfrontiert werden, ist ernst. Schnell wird jedoch klar, dass in den Ehninger Kitas die Uhren anders laufen. Und so begrüßte Bürgermeister Lukas Rosengrün (SPD) die Bundestagsabgeordnete, die Mitglied im Familienausschuss ist, und den Vizepräsidenten des Landtags und Sprecher für frühkindliche Bildung gewissermaßen auf einer „Insel der Glückseligen“, wie die beiden Abgeordneten schnell feststellten. Doch was macht Ehningen anders? Darüber informierten sich die beiden Bildungspolitiker am 11. Juli bei einer Besichtigung des Ehninger Waldkindergartens, bei der Andrea Stierle, pädagogische Fachberaterin der Gemeinde, und Petra Lademann, Leiterin des Waldkindergartens, über ihre tägliche Arbeit berichteten.

 

„Der Ausbau der frühkindlichen Bildung ist essenziell für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und daher ein wichtiger Faktor für unseren Wirtschaftsstandort“, so Jasmina Hostert zu Beginn des Besuchs, „Von Bundesseite sind daher im Haushaltsentwurf für 2025 weitere zwei Milliarden Euro für eine Verbesserung der Kita-Qualität vorgesehen. Das Thema können wir aber nur gemeinsam mit dem Land und den Kommunen vorantreiben, weswegen ich mich sehr freue, dass wir heute zusammen mit meinem Landtagskollegen Daniel Born den Austausch mit Bürgermeister Lukas Rosengrün und dem pädagogischen Team suchen.“

 

„Uns ist wichtig, dass unsere pädagogischen Fachkräfte sich aktiv bei der Entwicklung der Kinder engagieren. Dafür schaffen wir die entsprechenden Arbeitsbedingungen, das heißt vor allem Zeit für den kollegialen Austausch neben der eigentlichen Kinderbetreuung“, erklärte Andrea Stierle die Strategie frühkindlicher Bildung in Ehningen. Dies umfasse beispielsweise einen höheren Stellenschlüssel, mehr Verfügungszeit für die mittelbare pädagogische Arbeit, die Schaffung stellvertretender Leitungsstellen in allen Einrichtungen und eine personell aufgestockte pädagogische Fachberatung. „Im Endeffekt bewerben sich die Leute bei uns, weil Sie einfach Lust auf diese Arbeitsbedingungen mit den Kindern haben, wie wir sie ihnen bieten.“ Zudem habe man sich bewusst dafür entschieden, die Auszubildenden in der praxisintegrierten Ausbildung nicht auf den Personalschlüssel anzurechnen, um einen geschützten Raum für die Ausbildung zu schaffen. Dass drei Einrichtungen der zehn Ehninger Kinderbetreuungseinrichtungen aufgrund einer angespannten Personalsituation zeitweise reduzierte Öffnungszeiten haben, sei ein Preis, den man in Ehningen bereit sei zu zahlen, um die Auszubildenden durch gute Arbeitsbedingungen langfristig in Ehningen zu halten. Möglich mache dies auch die nötige Rückendeckung von Gemeinderat und Bürgermeister.

 

„Wir spüren grundsätzlich aber auch eine große Rückendeckung durch die Eltern, die uns zur Seite springen, wenn wir das volle Betreuungspensum wegen kurzfristiger Ausfälle nicht schultern können“, ergänzt Petra Lademann. In Ihrem Waldkindergarten werden 50 Kinder in zweieinhalb Gruppen betreut. Die Kinder verbringen ihren Tag zu jeder Jahreszeit draußen. In die Schutzhütte geht es nur, wenn der Deutsche Wetterdienst eine Warnung herausgegeben hat. Neben dem großen Außenbereich gibt es im benachbarten Wald auch vier geprüfte Waldplätze. Drei nutzt der Waldkindergarten, einen die übrigen Ehninger Einrichtungen. „Wichtig ist, dass die Kinder bei uns auch mal dreckig werden dürfen. Die Matschrutsche im Wald nach einem regnerischen Tag gehört einfach dazu,“ so Lademann weiter. Die Eltern in Ehningen erhalten im Gegenzug Verlässlichkeit. „Für alle Eltern in Ehningen, die eine Betreuung für das eigene Kind unbedingt benötigen, bekommen wir diese in irgendeiner Form sichergestellt“, ergänzt Andrea Stierle. Leider müsse man jedoch immer wieder Eltern aus Nachbarkommunen abweisen, die in ihrem Wohnort keinen Platz gefunden hätten. „Wir bekommen die Verzweiflung mancher Eltern auf der Suche nach einem Kitaplatz schon auch mit“, so Stierle.

Daniel Born zeigte sich von den Ausführungen der Ehninger Pädagoginnen beeindruckt: „Sie haben hier in Ehningen eine Oase geschaffen, in der Kinder die Entwicklungsbedingungen vorfinden, die wir uns für alle Kinder wünschen“, und ergänzte: „Man sieht, was alles machbar ist, wenn eine hohe pädagogische Qualität und gute Zusammenarbeit mit den Eltern im Mittelpunkt stehen.“ Dieses Lob gab der Ehninger Bürgermeister direkt an das komplette pädagogische Team weiter: „Diese gute Betreuungssituation in unserem Ort ist alles andere als selbstverständlich. Das liegt aber auch daran, dass dieses Engagement, das unsere Pädagogen an den Tag legen, alles andere selbstverständlich ist. Dafür kann ich als Bürgermeister nur sehr dankbar sein.“ Den Abgeordneten gab der Bürgermeister mit, dass er sich mehr Tempo bei Baugenehmigungsprozessen für Erweiterungen und Umbauten der Kitas wünsche sowie mehr Zeit und Mittel bei der Umsetzung der Ganztagsgrundschulkindbetreuung.

„Ehningen setzt eine klare Priorität auf die Qualität bei der frühkindlichen Bildung und es setzt diese Priorität langfristig“, resümierte Jasmina Hostert der Termin, „Dafür bewusst auch mal kurzfristig Abstriche z.B. bei den Betreuungszeiten zu machen, um langfristig eine solide Personalbasis zu schaffen, ist für mich der richtige Ansatz, den wir auch anderswo verfolgen müssen. Wir müssen für eine langfristige Verbesserung in unseren Kitas kreativer und pragmatischer agieren.“

Den Mindestpersonalschlüssel in Baden-Württemberg einfach weiter zu senken, halten Hostert wie auch ihr Abgeordnetenkollege aus dem Landtag dagegen für eine nicht nachhaltige Maßnahme. „Die Landesregierung unseres reichen Bundeslands muss sich endlich verantwortlich für die auskömmliche Finanzierung unserer Kitas fühlen und kann nicht immer auf die nächste Finanzspritze aus dem Bund schielen“, so Born abschließend.

Quelle: Daniel Born MdL

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