Aus der Serie besondere Bäume im Rhein-Neckar-Kreis: Die dicke Buche im Dämmelwald in Wiesloch ist ein echter Hingucker
Heute stellt das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen der Serie „Besonders Bäume“ eine stattliche Buche (Fagus sylvatica) vor, die im Revier von Förster Benno Künzig im Stadtwald Wiesloch steht. Stellvertretend für viele ihrer Art im Bezirk Dämmelwald ist die freistehende, vitale Buche mit einer Höhe von 34 Metern und einem Stammumfang von 4,14 Metern ein wahrer Hingucker. „Ich habe das Forstrevier und den Stadtwald Wiesloch erst vor Kurzem übernommen. Als ich diese riesige Buche zum ersten Mal gesehen habe, musste ich nicht schlecht staunen. Es ist wirklich schön, so beeindruckende Bäume im Wald zu haben“, betont Förster Künzig.
Diese wunderschöne alte Buche bietet einen besonderen Lebensraum für viele Arten. Unterschiedliche Vogelarten finden Schutz und Nahrung in der weitverzweigten Baumkrone. In Astlöchern brüten unter anderem Spechte und Kleiber; Fledermäuse finden ihren Unterschlupf in Rindenspalten und alten Bruthöhlen. Der moosbewachsene Wurzelbereich ist ein genialer Lebensraum für viele Insekten. Die ausladende Baumkrone spendet Schatten für die nachwachsende Naturverjüngung, die sich unter dem Blätterdach der Buche ausgesamt hat und sich hier gut entwickeln kann. Durch die glatte Rinde der Buche läuft bei Regenschauern das Wasser sehr gut zum Boden ab und versorgt die nähere Umgebung mit dem wertvollen Nass. Im Herbst gehören die nahrhaften Früchte der Buche, die Bucheckern, zur bevorzugten Nahrung von Mäusen, Eichhörnchen und Siebenschläfern sowie zahlreichen Vögeln wie zum Beispiel dem Eichelhäher oder dem Buchfink. Auch für Rehe und Wildschweine bieten die Früchte Abwechslung auf dem winterlichen Speiseplan. Übrigens hat selbst der Mensch in Notzeiten die Früchte der Buche genutzt. In den Nachkriegsjahren wurden die Bucheckern zu Mehl und zu einem sehr wohl schmeckenden Öl verarbeitet.
Wer die mächtigen Buchen im Bezirk Dämmelwald besuchen möchte, findet die Bäume im Waldstück zwischen Meisenweg und Richtstatt, in der Umgebung der Station „Pflanzen“ des Naturerlebnispfads.
Quelle: Landratsamt RNK