Projekt Kirchenentwicklung kommt zum „Resonanzraum“ zusammen
Zu einem ungewohnten Format lud das Projekt „Kirchenentwicklung 2030 – Wiesloch-Ost“ am Samstag, 21.10., in das katholische Pfarrheim in Rot.
Unter dem Leitwort „Resonanzraum“ trafen sich Verantwortliche von Erkundungsgruppen und interessierte Gemeindemitglieder – zum Hinhören, zum Austausch und zur gemeinsamen Suche nach guten Wegen in der neuen Pfarrei.
Ungewohnte Begriffe schwirren im lokalen Kirchenentwicklungsprojekt der katholischen Kirche durch den Raum: Erkundung. Resonanz. Ein Wagnis war es, zu diesen Themen eine Veranstaltung zu wagen. Auf das Wagnis eingelassen haben sich gut 40 Interessierte und Verantwortliche aus dem Gebiet der Pfarrei Neu. In einer ersten Runde berichteten die Vertreter der Erkundungsgruppen von ihrer Tätigkeit. Seit Anfang Januar suchen sie nach gelungenen Erfahrungen und wichtigen Grundsätzen in zehn unterschiedlichen Themenbereichen (Alternative Liturgieformen, Digitalisierung, Familien, Firmvorbereitung, Glaube / Spiritualität „in Bewegung“, Jugendarbeit, Nachhaltigkeit und Schule). Den kurzen Blitzlichtern aus den Gruppen schloss sich – und das ist das Eigene an der Form der „Resonanz“ – keine Diskussion an. Die Anwesenden achteten darauf, was sie inspiriert und anregt. Also was bei ihnen wie in einem Resonanzkörper anklingt. Im folgenden Galerie-Spaziergang konnten diese „Anklänge“ an den zehn Stationen eingebracht werden. Die ersten Gespräche, die dabei entstanden, wurden später in vier Foren vertieft.
Antje Kaminski, Pastoralreferentin aus der Seelsorgeeinheit Letzenberg, fand den Austausch hilfreich und inspirierend: „Es waren nicht die Massen da, aber es sind interessierte Menschen zusammengekommen. Das Gespräch mit ihnen und auch der Erkundungsgruppen untereinander bot viele gute Gedanken.“ Auch Ulrike Keßler, Gemeindereferentin aus der Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen und engagiert in der Erkundungsgruppe Jugendarbeit machte ähnliche Erfahrungen: „Total spannend fand ich das auf Künstlicher Intelligenz basierende Video der Erkundungsgruppe Digitalisierung. Und es gab ein buntes Publikum mit guten Anregungen. Gerade die Begegnung mit jungen Menschen war wichtig.“ Für Tristan Beyerer, engagiert in der KjG Rauenberg, zeigte sich: „Man hat bei dem Treffen den Geist der neuen Gemeinde gespürt. Es gab schon viele gute Ideen für die gemeinsame Zukunft. Eine bessere Dokumentation und Vorstellung wäre dafür aber hilfreich gewesen.“ So blieben doch einige Fragen offen. Marcella Fandry, in Wiesloch engagiertes Gemeindemitglied, fand die Veranstaltung zwar erfrischend, fragte sich jedoch im Anschluss: „Wie geht es mit den Ergebnissen weiter? Wie fließt die Arbeit der Erkundungsgruppen in weitere Entscheidungen ein?“
Für Gernot Hödl verweisen die offenen Fragen auf die große zeitliche Dimension des Projekts und auf die Tatsache, dass der eingeschlagene Weg Raum für Entwicklung biete: „Es gibt verschiedene Spuren, die in unserem Projekt verfolgt werden. Es ist nicht möglich, von Anfang an alles mit allem verbunden zu bearbeiten. Das Ziel ist, mit der Zeit die verschiedenen Fäden zu einem großen Ganzen zusammen zu knüpfen. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird. Wir vertrauen ja darauf, dass Gott auch in unserem Tun mitwirkt.“ Die gemeinsamen „Klänge“ im Resonanzraum werden die Erkundungsgruppen nun jedenfalls aufnehmen, so Hödl. „Sie fließen in die weiteren Überlegungen zu den Grundsätzen ein, die in den jeweiligen Themenbereichen für die Pfarrei Neu mitgenommen werden. Die Gruppen sind noch bis Mitte 2024 aktiv.“
Zum Abschluss feierten die Teilnehmer zusammen mit der Gemeinde von St. Mauritius in Rot die Vorabendmesse. Am Ende wurde ein Gutschein für die Teilnahme am Begegnungswochenende „Tasting“ der Pfarrei Neu (7.-9.6.2024 in Unteröwisheim) verlost. Mitmachen konnten bei diesem Gewinnspiel alle, die an der Namensfindung der Pfarrei Neu beteiligt waren. Drei siebenjährige
Kinder aus der Gemeinde zogen den Gewinner. Nur leider kann der – so hat es sich mittlerweile herausgestellt – nicht an dem Wochenende teilnehmen. Nun haben alle anderen eine neue Chance.
Quelle: Gernot Hödl