Eine Stunde hielt das Bollwerk / Paderborn erstmals Zweiter
Paderborn (sim). Unter keinem guten Stern stand die Partie gegen den Aufstiegsaspiranten SC Paderborn in der Benteler-Arena für den SV Sandhausen. Das etatmäßige Sturmtrio Danny Blum, Ranisav Jovanovic (beide verletzt) und Nicky Adler (fünfte gelbe Karte) machte die Reise nach Ostwestfalen schon gar nicht mit, sodass die Hoffnungen auf der sattelfesten Defensivabteilung lagen.
Etwas mehr als eine Stunde hielt das SV-Bollwerk, doch mit der Platzherren-Führung brachen die Dämme, sodass die Gastgeber noch zu einem verdienten 2:0 (0:0) Erfolg kamen und dies vor fast ausverkauftem Haus (14.781 Zuschauer). SC-Trainer André Breitenreiter verglich den Saisonausklang mit einem Eishockeyspiel: „Das erste Drittel haben wir erfolgreich gestaltet, jetzt kommt das zweite Drittel bei Erzgebirge Aue und das letzte Drittel zu Hause gegen den VfR Aalen“. Dass es kein Spaziergang wird, war Breitenreiter bewusst, „denn die Gäste haben eine starke Mannschaft. Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, versuchten den Druck hoch zu halten und hatten damit in den letzten 30 Minuten auch Erfolg“. Der zehnte Heimsieg brachte den Paderborner erstmals in dieser Saison den zweiten Direktaufstiegsrang ein. Gäste Trainer Alois Schwartz bemängelt, „dass die Vorzeichen bei uns nicht einfach waren. Mit der gelb-roten Karte nach knapp einer Stunde haben wir uns dann zudem noch selbst das Bein gestellt. Am verdienten Sieg von Paderborn gibt es nichts zu deuteln“.
Die Euphorie bei der Breitenreiter-Elf spürte man von der ersten Minute. Sie dominierte das Geschehen, gute Chancen waren allerdings an einer Hand abzulesen. Die Beste besaß Mahir Saglik (39.), doch Manuel Riemann zwischen den Pfosten hielt seinen Kasten mit großartigen Paraden noch sauber.
Auch nach dem Seitenwechsel diktierten die Ostwestfalen das Geschehen und spätestens nach dem Stefan Kulovits binnen 120 Sekunden zweimal die gelbe Karte sich abholte (das zweite Mal war es natürlich die Matchstrafe), wurde der Druck immer stärker und auf der Gegenseite die Entlastungsangriffe immer weniger. Nach 66 Minuten war es dann soweit. Süleyman Koc traf mit einem Flachschuss aus 16 Meter, nach dem er zuvor mustergültig mit einer Hereingabe von Marc Vucinovic bedient wurde. Der von Olajengbesi verursachte und von Torjäger Mahir Saglik verwandelte Foulelfmeter (83.) zum 2:0 Endstand, war nicht mehr entscheidend, obwohl gerade nach dem Rückstand die beste SV-Zeit trotz Unterzahl einbrach. Matthias Zimmermann und Simon Tüting sorgten zwar für etwas „nervenflattern“ bei Lukas Kruse zwischen den SC-Pfosten aber nicht für etwas Zählbares.
SC Paderborn: Kruse; Ziegler, Strohdiek, Vucinovic; Heinloth (62. Brückner); Vrancic, Bakalorz; Meha, Koc; Saglik (86. Wurtz), Kachunga (87. Krösche).
SV Sandhausen: Riemann; Schauerte, Olajengbesi, Hübner, Achenbach; Linsmayer, Kulovits, Zimmermann; Stiefler, Thiede, Ulm (46. Tüting).
Tore: 1:0 (66.) Koc, 2:0 (83.) Saglik, Foulelfmeter. Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg). Zuschauer: 14.781. Gelbe Karten: Vucinovic (SCP) und Olajengbesi (2, SVS). Gelb-rote Karte: Kulovits (SVS).
Statistik aus dem Spiel SC Paderborn – SV Sandhausen
Torschüsse insgesamt 23 SCP und 8 SVS
Schüsse auf das Tor 5 SCP und 2 SVS
Schüsse neben das Tor 13 SCP und 3 SVS
Abgeblockte Schüsse 5 SCP und 3 SVS
Eckbälle 9 SCP und 4 SVS
Flanken 25 SCP und 11 SVS
Ballbesitz 54 % SCP und 46 % SVS
Gewonnene Zweikämpfe 54 % SCP und 46 % SVS
Pässe 79 % SCP und 74 % SVS
Pässe in gegner. Hälfte 70 % SCP und 60 % SVS
Abseitsstellungen 3 SCP und 0 SVS
Ouelle: SV Sandhausen
Weitere Ereignisse und Spielberichte des
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