(mdg) Dieses Jahr war der 12. November, der Martinstag in Walldorf. Es ging, wie jedes Jahr, um 18 Uhr vor dem Astor Haus los. Dort wurde die Legende von St.Martin, von Mitgliedern des Theater AGs der Waldschule, vorgeführt. Es wurde die Teilung des Mantels nachgestellt, eine der wichtigsten Szenen aus der Geschichte von St.Martin, dass von seiner Nächstenliebe zeugt. St.Martin soll seinen Mantel mit einem Schwert geteilt haben, um einem armen Bettler zu helfen. Bald darauf sah er Jesus im Traum, der trug die Hälfte des Mantels von St.Martin.
Kurz darauf ließ sich St.Martin taufen und gründete ein Kloster. Er wurde zum Bischof von Tours und war einer der ersten Heiligen, die wegen der Lebensführung und nicht durch das Märtyrertod heilig gesprochen wurden. Der Heilige St.Martin ist der Beschützer der Armen, der Reiter und der Soldaten. In früheren Zeiten bedeutete St.Martinstag Ernteabschluss. Damals mussten Bauern verschiedene Abgaben für die Pacht an diesem Tag leisten, was man oft mit einer Gabe tat – so soll es zu der Martinsganstradition gekommen sein.
Nachdem sich jeder vor dem Astor Haus die Legende von der Mantelteilung in Erinnerung gerufen hatte, setzte sich der Laternenzug in Bewegung. Die Strecke führte, wie gewöhnlich, über die Johann-Jakob-Astor-Straße, die Ringstraße, weiter durch die Schulstraße, die Obere Grabenstraße und die Hirschstraße, hinter der Stadtbücherei bis der Laternenzug durch die Hauptsraße das Marktplatz erreichte. Unterwegs wurden traditionelle Martinslieder gesungen und die vielen schönen Laternen, im Voraus von Schulen und Kindergärten gebastelt, flackerten munter durch die Nacht.
Der Laternenzug wurde von Sankt Martin zu Pferde angeführt und von brennenden Fackeln und festlicher Musik begleitet. Für solche festliche Stimmung sorgten Walldorfer Gruppen und Vereine. Die Stadt Walldorf selbst sorgte, wie immer für die leckeren Martinsmännchen. Dieses traditionellen Gebäck aus Hefeteig mit Rosinen warteten auf die Kinder auf dem Marktplatz.
Fotos: Martyna Dymowska-Genc