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Der neue Walldorfer Gastkünstler hat viel vor

16. März 2017 | # Kunst, > Walldorf, Allgemeines, Kultur & Musik, Leitartikel

Seit dem 01. März bewohnt Clemens Pasch, Fotograf, die Künstlerwohnung Scheune Hillesheim in Walldorf.

(bb) Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten Frau Bürgermeisterin Staab und Herr Erster Beigeordneter Steinmann den Fotografen Clemens Pasch vor. Wie Herr Steinmann ausführte, wurde der sechsmonatige Aufenthalt in der Scheune Hillesheim, der mit einem Stipendium verbunden ist, öffentlich ausgeschrieben. Vorab wurde  entschieden, dass in diesem Jahr ein Fotograf in den Genuss des Stipendiums kommen sollte.
Unter 12 Bewerbern trafen der Kunstbeauftragte der Stadt Hartmut Schweitzer sowie eine studierte Fotografin die Vorauswahl. Mit drei Bewerbern wurden sodann Gespräche geführt und die einstimmige Wahl fiel auf Clemens Pasch.

Clemens Pasch, geboren in Aachen und wohnhaft in Karlsruhe, freut sich sehr, in Walldorf zu sein. Er möchte die neue Umgebung abseits seines normalen sozialen Umfeldes mit all seinen Facetten erkunden und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Menschen und ihre Gesichter und Geschichten – das ist auch das Hauptthema bei seinen Fotografien. Auf den Fotoreisen nach China, Russland, Mexiko, Kuba und einigen anderen Ländern hat er viele Menschen fotografiert – mal spontan, mal nach intensiven Gesprächen mit den Fremden, aus denen sich dann ganz besondere Blickwinkel des Fotografierens ergaben. Clemens Pasch lernt auch gerne neue Sprachen; im Moment lernt er arabisch.

Für Walldorf hat Clemens Pasch zwei besondere Projekte geplant. Zum einen geht es um „Menschen und ihre Autos“, denn für Clemens Pasch sucht sich jeder Mensch das zu seiner Persönlichkeit passende Auto aus. Zum anderen sucht er zu seinem Projekt „Portraits“ Menschen, die sich gerne von ihm fotografieren lassen möchten.

Frau Staab und Herr Steinmann begrüßen Clemens Pasch, der sein Buch „faces“ präsentiert:

Text und Foto: BBinz

Clemens Pasch stellt seine Projekte vor:

„Menschen und ihre Autos“

Heutzutage sind Autos nicht bloß Fortbewegungsmittel, sondern Gegenstände, die sich Menschen wählen, weil sie ihrem persönlichen Stil entsprechen. Es sind Gegenstände, mit denen Menschen ein Statement setzen können. Dies finde ich sehr spannend und möchte es deshalb fotografisch untersuchen. Auch ist es glaube ich sehr interessant zu sehen, wie sich der Charakter des Autos in seinem*r Besitzer*in widerspiegelt.

Natürlich sind auch hier finanzielle und gesetzliche Rahmenbedingungen vorhanden. Doch kann man sich heutzutage innerhalb dieser Rahmenbedingungen aus einer großen Modellvielfalt das Auto auswählen, welches zu einem passt. Das bedeutet: Genauso, wie die Menschen und Ihre Geschmäcker verschieden sind, so sind es auch die Autos, welche die Menschen fahren. Doch während die gesetzlichen Rahmenbedingungen die Dimensionen und die Emissionen der Autos beschränken, so sind die finanziellen Rahmenbedingungen für die einzelne Person relevant, wenn es um die Menge der Autos geht, aus welcher sie ihre Auswahl treffen kann. Letzteres ist der Grund, warum man in den wohlhabenden Industrienationen eine weitaus größere Modellpalette auf den Straßen findet als anderswo auf der Welt. Auch innerhalb Deutschlands gibt es diesbezüglich Differenzen. Deshalb fühle ich mich privilegiert, dieses Projekt im Zuge meines Fotografie-Residenzstipendiums in der Stadt Walldorf durchführen zu können!
So ist dies ein Aufruf an alle Bürger der Stadt:

Wenn Sie ein Auto zur Verfügung haben und sich zusammen mit ihm portraitieren lassen wollen, melden Sie sich bei mir. Dies können Sie unter [email protected] tun.

Ich freue mich sehr auf interessante Begegnungen, Menschen, Karossen und Fotoshootings!

„Portraits“

Durch meine gesamte Arbeit, ob Fotografie oder Malerei, zieht sich ein roter Faden. Es sind Portraits von Menschen (wozu auch Selbstportraits gehören). Während bei der Malerei die Beziehung von der portraitierten Person zu mir relevant ist, ist es bei der Fotografie die Situation, in welcher die Fotos entstehen. Ich möchte quasi die Situation und die Interaktion zwischen mir und dem Modell portraitieren.
Wichtig dafür ist es für mich als Fotograf, die Rolle dessen zu verlassen, der genaue Anweisungen gibt. Ich möchte nur die guten Rahmenbedingungen schaffen, in welcher der oder die Fotografierte sich wohl fühlt, damit spannende und intensive Interaktionen passieren, die man später in den Bildern nachfühlen kann. Ich hoffe auf Situationen, welche einem in Erinnerung bleiben.
Oft ist es in diesem Zusammenhang wichtig, dass man Neuland betritt. Auf Reisen zu gehen. Und gerade jetzt bedeutet dies für mich, dass ich während meines Fotografie-Stipendiums in Walldorf auf Menschen treffe, welchen ich sonst nicht begegnet wäre, sowie Infrastruktur zur Verfügung habe, welche ich sonst nicht hätte. Das empfinde ich als große Chance!

Ich freue mich deshalb auf Menschen aus der Stadt Walldorf oder aus der Umgebung, die Lust auf dieses Fotografie-Experiment haben! Bei Interesse bitte bei mir unter [email protected] melden!

Weitere Informationen auch auf der Homepage des Künstlers www.einserpasch.com.

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