Was brauchen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen?
Menschen mit Demenz leben auch in Walldorf. Viele von ihnen haben ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung, nach Kontakten und Selbstbestimmung im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Zu Beginn einer Erkrankung wünschen sie sich vor allem, weiterhin selbstverständlich dabei sein zu können und nicht auf ihre Erkrankung reduziert zu werden. Im weiteren Verlauf braucht es passende Angebote der Betreuung und Pflege.
Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen Information und Beratung, aber auch den Austausch mit Menschen in einer vergleichbaren Situation. Sie suchen nach Perspektiven, wie sie trotz der Betreuungs- und Pflegeaufgaben Lebensqualität erfahren und am Leben in der Kommune teilhaben können – auch gemeinsam mit ihrem an Demenz erkrankten Angehörigen. Im Verlauf der Erkrankung unterstützen professionelle und ehrenamtlich getragene Dienste dabei, dringend benötigte Auszeiten zu bekommen und gute Pflege zu leisten: unter anderem Angebote der Nachbarschaftshilfe, Betreuungsgruppen, Pflegedienste, Tagespflege und viele weitere.
Vor allem aber brauchen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Aufmerksamkeit: Angehörigen tut Anerkennung ebenso gut wie ein nachbarschaftliches Hilfsangebot. Menschen mit Demenz spüren es, wenn ihnen mit Geduld begegnet und sie mit kleinen Gesten unterstützt werden. So können sie alle trotz der Erkrankung mittendrin bleiben – im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, im Verein.
Anlaufstellen
IAV-Stelle Stadt Walldorf, Andrea Münch, 06227/351168, [email protected]
Pflegestützpunkt Wiesloch, Josefina Minchola Martinez de Herzog, 06221/5222966, [email protected]
Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, Beratungstelefon 0711 24 84 96-63
Vortrag zum Betreuungsrecht
Geraten Menschen plötzlich durch Unfall oder Krankheit in die Situation, ihre Interessen nicht mehr selbstbestimmt wahrnehmen und verwirklichen zu können, müssen andere diese Verantwortung übernehmen. Selbst nahe Angehörige sind hierzu gesetzlich nicht befugt. Dies gilt bereits ab dem 18. Lebensjahr.
Über die Möglichkeiten der selbstbestimmten Vorsorge in Form einer Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung oder Patientenverfügung informieren Sandra Glaser und Sabine Giersberg vom Allgemeinen Rettungsverband Leimen bei einer kostenfreien Infoveranstaltung am Montag, 26. Februar, um 18 Uhr im Ratssaal der Stadt Walldorf.
Thema wird auch das zeitlich begrenzte Ehegattenvertretungsrecht ab 2023 sein.
Um Anmeldung unter der Telefonnummer 06224/75959 bei Sabine Giersberg oder Sandra Glaser sowie per E-Mail an [email protected] wird gebeten.
Text: Stadt Walldorf