Im Rahmen der Interkulturellen Woche in Walldorf lud die Stadtbücherei zu einer Lesung mit der Autorin Astrid MacMillian und ihren Reiseerlebnissen aus Afrika ein.
(bb) Zwei Bücher hat Astrid MacMillian mittlerweile über „Afrika fernab erlebt“ geschrieben – jeweils eins über ihre Erlebnisse an der Westküste und an der Ostküste Afrikas.
Zusammen mit ihrem Mann Loyal, einem Amerikaner, startete sie ihre Reise im August 2012 und ließ damit für ca. ein Jahr ihren Alltag als Gymnasiallehrerin in Karlsruhe hinter sich. In einem umgebauten Landrover fuhren die beiden an der Küste entlang durch 25 afrikanische Länder.
Mit einer Bildpräsentation, Passagen aus ihrem Buch und beeindruckenden Erzählungen zog sie die Gäste in der Stadtbücherei in ihren Bann.
Zum Beispiel ist es für eine Frau schwer, in einem öffentlichen Café in Marokko ein Frühstück zu bekommen, denn dort verkehren nur Männer. Dagegen war das Leben als Gast in einer marokkanischen Familie „ein umwerfendes Erlebnis“. Gegessen wird aus einem großen Topf Reis in der Mitte des Tisches mit den Händen. Zur Abwechslung hat Astrid MacMillian dort einmal für alle Gäste Nudelsalat und Kartoffelsalat gemacht.
Oft passierte es, dass es abwechselnd kein Wasser und keinen Strom gab, so dass eine Waschladung Wäsche in der Waschmaschine ihrer Gastgeber durchaus einen ganzen Tag dauern konnte. Auch auf den Toiletten gibt es kein fließendes Wasser.
Zwei Monate lang waren Astrid und Loyal MacMillian zusammen mit einem muslimischen Heiler unterwegs, der 12 Landessprachen spricht. Da war es normal, dass das letzte Wasser nicht zum Durst löschen, sondern zur Gebetswaschung verbraucht wurde.
Die Eheleute übernachteten in den kleinen Dörfern in ihrem Auto oder ihrem Zelt, wobei die Dorfbewohner darauf bedacht waren, sie nachts zu bewachen. Von der Freundlichkeit und der Gastfreundschaft der einfachen afrikanischen Familien waren die Eheleute begeistert. Trotz ihrer Armut leben die Leute dort zufrieden. Viele Frauen leben alleine mit ihren Kindern. Die Väter drücken sich um die Verantwortung, so dass viele Kinder ihre Väter gar nicht kennen.
Zum Unterschied von Westafrika zu Ostafrika sagte sie, dass die afrikanische Musik, die wir hier kennen, überwiegend von Westafrika geprägt ist, das traditioneller und „nicht so europäisch“ ist. Ostafrika dagegen ist touristisch erschlossener. Namibia sei fast wie Deutschland.
Wie Astrid MacMillian erzählte, hat diese zehnmonatige Reise sie geprägt und sie wird sie ihr Leben lang nicht vergessen.
Kurz nach ihrer Rückkehr im Juni 2013 haben Astrid und Loyal MacMillian geheiratet. Mittlerweile haben sie zwei kleine Töchter, von denen eine den afrikanischen Namen Malaika trägt. Sie möchten auch ihren Kindern das faszinierende Land Afrika näherbringen.
Nach ihrem Vortrag beantwortete Astrid MacMillian noch gerne die Fragen der zahlreichen Gäste und signierte ihre Bücher.
Mehr zu den MacMillians auf ihrer Homepage.
Die Bücher zu ihrer langen Reise „Afrika fernab erlebt I und II“ hat der örtliche Buchhandel für sie vorrätig oder bestellt sie gerne.
Text und Fotos: BBinz