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Das Kreisforstamt informiert: „Braut“ gesucht: Wertvolle Hölzer werden in Eberbach und Sinsheim versteigert

10. Februar 2021 | Das Neueste, ~ Umgebung

Traditionsgemäß finden auch in diesem Frühjahr die Wertholzsubmissionen in Eberbach und Sinsheim statt. Dort bieten private und öffentliche Waldbesitzer aus den Regionen Odenwald, Bauland, Heilbronn und Rhein-Neckar ihre schönsten Stämme zum Verkauf an. Die mächtigen Stämme sind gekennzeichnet durch einen großen Anteil an astfreiem Holz, einem geraden Wuchs und einem gleichmäßigen Jahrringaufbau. Die potenziellen Käuferinnen und Käufer können die Hölzer vorab begutachten und ihr Angebot in einer bestimmten Frist an den Veranstalter schicken, wobei das höchste Angebot den Zuschlag bekommt. „Eine spannende Angelegenheit ist immer die Frage, welcher Stamm das höchste Gebot erhält und zur sogenannten ‚Braut‘ gekürt wird“, freut sich Kreisforstamtsleiter Manfred Robens auf die Gebotseröffnungen.

Die „14. Eberbacher Nadelwertholzsubmission“ wird dieses Jahr federführend von der Forstlichen Vereinigung Odenwald-Bauland eG (FVOB) zusammen mit dem Forstbezirk Odenwald

Wer wohl in diesem Jahr „Braut“ wird? So nennt man den teuersten Stamm, der aus einer Wertholzversteigerung hervorgeht. Foto: zg/Rhein-Neckar-Kreis

(ForstBW) organisiert und bietet ausschließlich Nadelholz an. Dieses Jahr liegen auf dem Festplatz „In der Au“ rund 1.000 Festmeter (Fm) Holz, die von 30 verschiedenen Waldbesitzenden stammen. Der Lärchenanteil ist mit ca. 670 Fm wie gewohnt sehr hoch, Douglasienstämme machen zusammen 350 Fm aus. Die qualitativ hochwertigen Stämme lassen viele Verwendungsmöglichkeiten zu. Als Schnittholz sind Douglasie und Lärche vor allem im Innenausbau gefragt. Aus den mächtigen Douglasien können auch dekorative Dielenböden, sogenannte „Schlossdielen“, gefertigt werden. Das dauerhafte Lärchenholz eignet sich auch im Außenbereich zur Herstellung von Fensterrahmen oder dem Bau von Carports.

Auf der „Eichen- und Buntlaubholz Submission Bruchsal 2021“ werden Laubhölzer angeboten. Die federführende Holzverkaufsstelle des Landkreises Karlsruhe ist für die Lagerplätze in Karlsruhe, Bruchsal und Sinsheim zuständig. Auch hier werden die wertvollen Hölzer vorab zur Besichtigung ausgestellt, bevor sie Ende März in den Besitz der höchstbietenden Käufer wechseln. Am Lagerplatz „Fröschgrund“ in Sinsheim lagerten letztes Jahr ca. 500 Fm Stammholz, dieses Jahr sind es rund 370 Fm. „Durch den klimawandelbedingt schlechten Waldzustand müssen wir viel Schadholz ernten. Dadurch verringert sich leider das Angebot von qualitativ gutem Holz“, weiß Michael Herwig, Leiter der Holzverkaufsstelle des Rhein-Neckar-Kreises, um die Gründe für den

geringeren Mengenanfall.

Der größte Teil des Submissionsholzes entfällt auf die Baumart Eiche. Allerdings sind dort auch seltenere Baumarten zu finden wie z.B. Edelkastanie, Walnuss oder Elsbeere. Allen voran die Eiche gilt als besonders dekorativ und wird aufgrund der robusten Optik gerne für den Möbelbau verwendet. Für die sogenannten Fasseichen kommen die Käufer teilweise sogar aus Frankreich. Durch den besonderen Aufbau der Eiche eignet sich das Holz besonders für den Bau von Weinfässern. Eschenholz wird aufgrund seiner hohen Festigkeitswerte gerne für Sportgeräte, wie beispielsweise Skier oder Barren, und Werkzeugstiele, beispielsweise für Äxte, verwendet. Außerdem sorgen hochwertige Laubhölzer in Furnierwerken für besonders ansprechende Oberflächen.

„Für alle Beteiligten – Waldbesitzende, Waldarbeiter und Förster – ist die Submission eine schöne Gelegenheit, um den Erfolg jahrzehntelanger und generationsübergreifender Waldpflege anschaulich zu präsentieren und durch die Einnahmen auch zukünftig die Pflege der Wälder zu sichern“, so der Forstamtsleiter.

 

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