Silvester 2017: Dieser Tag trennt Jugendliche und Erwachsene Silvesterbräuche im Rhein-Neckar-Kreis Der 31. Dezember ist nicht nur der letzte Tag eines Jahres oder ein Tag, an dem über die Jahrhunderte in der Vergangenheit Wichtiges geschehen ist. Viele bezeichnen diesen Tag auch als Silvester, was übrigens vom Namen des Ta-gesheiligen Silvester abstammt. In Frankreich, Italien, Polen und Tschechien verwendet man diesen Namen ebenfalls, während in den meisten anderen Ländern, oder vielfach auch in den evangelischen Kirchen, der 31. Dezember als Altjahrabend oder Altjahrestag bezeichnet wird. Doch in diesem Jahr 2017 ist der 31. Dezember tatsächlich noch ein wirklich ganz besonderer Tag für die rund 545.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Rhein-Neckar-Kreis: Er trennt nämlich auf ganz besondere Weise Jugendliche und Erwachsene.
Denn dieses Silvester 2017 ist der einzige Tag, an dem alle volljährigen Erwachsenen noch im 20. Jahrhundert geboren sind, alle Jugendlichen, das heißt also alle unter 18-Jährigen dagegen bereits im 21. Jahrhundert. Betroffen sind davon etwa 92.000 junge Menschen, deren Geburtsjahreszahl mit dem Jahr 2000 folgende beginnt, während die Zahl der Erwachsenen, die alle in den Jahren 1900 fortfolgende geboren sind, sich auf rund 452.000 beläuft.
Doch gleich, ob jung oder alt oder ob die Bezeichnung des Silvestertags auf einen Heiligen zurückgeht, der deshalb so bekannt geworden ist, weil man mit ihm die legendäre Konstantinische Schenkung als Grundlage des späteren Kirchenstaates verbindet, manche auf heidnische Bräuche basierende Handlungen werden auch im Rhein-Neckar-Kreis immer noch gerne vorgenommen. Am bekanntesten dürfte das Bleigießen sein. Manchmal wird das Orakel durch Kartenlegen befragt. Und wenn um Mitternacht alle Kirchenglocken läuten, was oft vom Feuer werk übertönt wird, stoßen viele Menschen auf das gerade begonnene Jahr an. Es gibt zudem Symbole, die um Silvester anzutreffen sind, darunter auch bei uns das vierblättrige Kleeblatt, das Schweinchen, ein Schornsteinfeger oder der Fliegenpilz. Sie alle sollen Glück im neuen Jahr bringen, das auf ganz besondere Weise auf dem Dilsberg begonnen wird. Dort gibt es seit Jahrzehnten um Mitternacht das Neujahrsansingen der Nachtwächter. Sie versam-meln sich, umgeben von einer großen Besucherschar, am Stadttor und nach dem Verklingen der Glocken begrüßen sie das neue Jahr mit 12 Hornstößen und dem Choral „Hört ihr Leut und lasst euch sagen, unsere Glock hat 12 ge-schlagen. Das alte Jahr ist vergangen, das neue hat angefangen.
Wir wünschen euch allzugleichen, den Armen wie den Reichen, wir wünschen euch all-zumal ein glückseliges neues Jahr! Lobt Gott den Herrn!“ Anschließend singen alle Versammelten „Großer Gott, wir loben Dich“ und ziehen mit der Kapelle durch den Ort. Und am Neujahrsmorgen gibt es dann auf vielen Frühstückstischen eine Neujahrsbrezel oder ein Neujahrsherz.