Daniel Born im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur Heidelberg Klaus Pawlowski: Fokus auf Jugend und Ausbildung/Born: „Wir brauchen Master und Meister gleichermaßen“
„Der Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg sind eine wirtschaftsstarke Region. Mir ist es wichtig, mich regelmäßig bei der Arbeitsagentur über aktuelle Entwicklungen zu informieren – denn Ziel muss doch sein, dass von unserem hohen Potential alle profitieren. Die Arbeitnehmer durch gute Arbeitsplätze, die Unternehmen durch Mitarbeiter und Studierende und Azubis durch gute Zukunftschancen,“ erklärt der Schwetzinger Wahlkreisabgeordnete und Landtagsvizepräsident vor Beginn seines Gesprächs mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Arbeitsagentur, Klaus Pawlowski, sowie den Jobcenter-Geschäftsführerinnen Janina Jung und Kirsten Schmitt.
Laut Pawlowski zeige sich der Arbeitsmarkt in der Rhein-Neckar-Region weiter stabil und bewege sich auf einem konstant guten Niveau nahe der Vollbeschäftigung. Trotz vielfältiger Bemühungen und intensiver Zusammenarbeit mit Schulen und Unternehmen kämpfen viele Ausbildungsbetriebe weiterhin damit, dass Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können. Die Arbeitsagentur Heidelberg hat daher in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um den Übergang von der Schule in den Beruf möglichst zeitgemäß zu gestalten. „Mit unseren Initiativen wollen wir Auszubildende unterstützen und die Kommunikation zwischen den Ausbildungsbetrieben und den Jugendlichen verbessern“, erläuterte Pawlowski, wie wichtig die Vernetzung und Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren ist, um den Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt zu begegnen.
Diese Bemühungen tragen Früchte: „Tatsächlich gelingt es uns in Heidelberg, zunehmend mehr Abiturienten und Abiturientinnen für den Einstieg in die duale Ausbildung zu gewinnen,“ zeigte sich Pawlowski zufrieden mit der Entwicklung. Nicht nur ein regionaler, sondern auch bundesweiter Trend. 2021 begannen knapp 49% der Abiturienten eine Ausbildung nach dem Schulabschluss. Pawlowski und seine Kolleginnen sehen einen Grund im Rhein-Neckar-Kreis in der starken Präsenz von Berufsberatern in Gymnasien, die regelmäßig Sprechstunden für künftige Absolventen anbieten. Mittlerweile sind Berufsberater in 101 Schulen in der Region vertreten. Rektoren zeigten sich immer kooperativer für eine Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, so Pawlowski. „Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind allerdings signifikant. Ländliche Schulen nutzen die berufsberatenden Angebote weitaus häufiger. Eine Hürde stellt die enge Unterrichts- und Schulplanung dar. Hier wünschen wir uns noch mehr Unterstützung durch das Regierungspräsidium in Karlsruhe.“
Für SPD-Politiker Born ist klar: „Die Attraktivität einer Ausbildung muss weiter gesteigert werden, um den Bedarf der Betriebe zu decken und den Jugendlichen eine echte Alternative zum Studium zu bieten. Es ist entscheidend, dass wir unsere Jugendlichen optimal auf das Berufsleben vorbereiten und ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzeigen. Wir brauchen Master und Meister gleichermaßen. Nur so können wir den Fachkräftemangel langfristig bewältigen und die Wirtschaft in unserer Region stärken“, so Born.