Sympathien und Applaus für den SVS / Aber keine Punkte
Hamburg (sim). „Fußball kann so brutal sein, wir haben dies jetzt am Millerntor in Hamburg wieder einmal hautnah erlebt“. Der Trainer des Zweitligisten SV Sandhausen schüttelte nur noch den Kopf, denn normalerweise hätte seine Mannschaft mit dem Dreier in der Tasche die Heimreise antreten müssen. So aber blieb die gesamte Ausbeute durch ein Last-Minuten-Treffer beim FC St. Pauli. Der Kiez-Club gewann 2:1 (1:1) und die Badener gaben über weite Strecken den Ton an.
„Was nutzen uns die Sympathien und der Applaus der Gastgeberzuschauer. Das ist toll, aber wir stehen mit leeren Händen da und müssen jetzt versuchen in den beiden anstehenden Heimspielen entsprechend zu punkten“, ist Alois Schwartz vor den Aufgaben gegen FC 04 Ingolstadt und SpVgg Greuther Fürth nicht Angst und Bange, „denn so wie wir gegen Kaiserslautern und jetzt in St. Pauli aufgetreten sind, können wir gegen jeden Gegner bestehen“. Jetzt reichen allerdings keine Sympathiepunkte sondern nur noch etwas zählbares in der Tabelle.
Durch einen katastrophalen Fehler von Florian Hübner gerieten die Gäste früh in Rückstand. Schon nach vier Minuten nutzte Christopher Nöthe dieses Geschenk zur Führung aus. Sandhausen ließ sich nicht aus der Bahn werfen und nahm immer mehr das Heft in die Hand. Die logische Folge war der 1:1 Ausgleich 20 Minuten später durch Rene Gartler, der ein Zuspiel von Marc Pfertzel nur noch über die Linie drücken musste. Hundertprozentige Einschussmöglichkeiten versiebten Alexander Bieler und Rene Gartler bis zur 52. Minute und FC-Keeper Philipp Tschauner avancierte immer mehr zum großen Rückhalt seiner nervösen Vorderleute. Er hielt die Platzherren mit Glanzparaden im Spiel, sodass der kuriose Treffer in der Nachspielzeit überhaupt noch von Bedeutung war. Bis dahin hätte es nämlich für die Schwartz-Truppe mindestens 3:1, wenn nicht sogar 4:1 hätte stehen müssen. In der 92. Minute stürzte eine Ecke von Dennis Daube die Gäste aus heiterem Himmel in tiefe Betrübnis. Auf irgend eine Art und Weise brachte Sobiech den Ball zum Siegtreffer unter. Wie, wird wahrscheinlich nicht einmal der Schütze rekonstruieren können.
FC St. Pauli: Tschauner; Schachten, Sobiech, Gonther, Buballa; Kalla (81. Daube), Buchtmann; Rzatkowski, Maier (59. Görlitz); Budimir, Nöthe (76. Verhoek).
SV Sandhausen: Riemann; Pfertzel, Olajengbesi, Hübner, Achenbach; Linsmayer, Kulovits (88. Kübler); Stiefler, Bieler (84. Wooten), Thiede; Gartler (90. Schulz).
Tore: 1:0 (4.) Nöthe, 1:1 (23.) Gartler, 2:1 (90. + 2) Sobiech. Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach/Bayern). Zuschauer: 26.581. Gelbe Karte: -/Gartler (SVS).
Ouelle: SV Sandhausen
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