CDU-Bundestagskandidat Moritz Oppelt sprach mit Stefan Dinkel, Geschäftsführer von „dibra Brandschutzelemente“, über Lieferengpässe in der Baubranche
Eschelbronn. Die Holzbranche leidet wie andere Branchen aktuell unter Lieferengpässen. Dies schilderte der Geschäftsführer Stefan Dinkel dem CDU-Bundestagskandidaten Moritz Oppelt bei seinem Unternehmensbesuch bei „dibra Brandschutzelemente“ im Schreinerdorf. Oppelt tourt aktuell durch den Wahlkreis Rhein-Neckar und spricht unter anderem mit Unternehmerinnen und Unternehmern, um zu erfahren, wo der Wirtschaft „der Schuh drückt“.
Dinkel beschäftigt ca .25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das mittelständische Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Objekttüren, insbesondere Rauch und Brandschutztüren aus Holz, spezialisiert. Hier sei man natürlich auf Holzlieferungen angewiesen, jedoch habe man in den letzten Monaten erlebt, dass sich die Materialbesorgung erschwert habe, so Dinkel. Ein Beispiel: Die Lieferzeiten von allseits bekannten Spanplatten und HDF-Platten sind von vier auf zwölf Wochen gestiegen und es habe eine Preissteigerung von ca. 60 % gegeben. Dies habe unterschiedliche Gründe. Zum einen habe man in der Vergangenheit ein Käferproblem in ganz Deutschland gehabt, dass zu einem Überangebot an Holz geführt habe, da befallene Bäume schnellstmöglich gefällt werden mussten. China habe dann große Mengen des Holzes abgenommen, zwar zu komplizierten Lieferbedingungen aber zu einem sehr günstigen Preis. Diese Verträge zu den damaligen Bedingungen bestehen zu Teil immer noch und daher hätte China ein großes Anrecht auf das knapp gewordene Holz.
Die Vereinigten Staaten hätten genauso ein Auge auf das Holz aus Europa geworfen, da zunächst ein Handelskonflikt die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kanada und den USA erschwert hatte. Zudem wären nun kanadische Baumbestände von dem gefräßigen Bergkiefernkäfer massiv vernichtet worden. Dies bedeutet, dass von allen Seiten Holz aus Europa und Deutschland gekauft wird. „Ein kleiner Käfer kann zu Lieferengpässen führen – ein klassischer Schmetterlingseffekt. Wir müssen dadurch auch antizyklisch Material kaufen und dieses auf Vorrat lagern, um handlungsfähig bleiben zu können. Die Vorratskäufe führen erneut zu Lieferengpässen. Man könnte es als ‚Toilettenpapiersyndrom‘ bezeichnen – Hamstern in der Holzbranche“, erklärte Dinkel. „Kleinste Störungen bringen den Welthandel ins Schwanken, das erleben wir gerade mehr als je zuvor“, so Oppelt.
Problematisch sei auch, dass die Grenzwerte für Formaldehyd, ein Stoff, der als Bindemittel für Holzwerkstoffe eingesetzt wird und unter anderem die Produkte haltbarer macht, in Deutschland ab 2020 noch weiter verringert wurden. Dies würde in Deutschland gelten, aber im europäischen Ausland gelten nicht so strenge Regeln und dies mache Produkte aus diesen Ländern billiger. Oppelt dazu: „Wir dürfen uns mit unseren Regeln und Bestimmungen nicht zu stark selbst beschränken, um in Deutschland wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Text/Foto: Christine Fischer