Bye-bye, Standby!
Schülerinnen und Schüler der Schillerschule sind Stromfressern auf der Spur
(bb) Diät zu halten ist im Frühjahr und besonders während der Fastenzeit für viele ein wichtiges Thema. Wie man auch Stromfresser erfolgreich auf Diät setzen kann, erfahren die vierten Klassen der Schillerschule aktuell im Rahmen des Standby-Projekts.
Am 31. März stand das mit Spannung erwartete Standby-Projekt von 8 Uhr bis 9.30 Uhr für die Klasse 4a auf dem Stundenplan. Mit elektrischen Zahnbürsten, Haartrocknern, CD-Spielern und sogar einer kleinen Popcorn-Maschine kamen die Schülerinnen und Schüler zum Unterricht, den Anita Köhler von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden gGmbH (KliBA) übernahm. Dass die Schillerschule, wie zuvor schon die Sambuga-Schule, sich dafür entschieden hat, ihr Engagement für den Klimaschutz mit dem Standby-Projekt noch weiter zu stärken, geht auf eine Initiative der Stadt Walldorf zurück. Der städtische Energiemanager Michael Rothweiler und sein Kollege Matthias Keitel, der sich im Rathaus mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz befasst, warben für das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Programm und fanden offene Türen.
Kinder schon für den Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren und ihnen ganz praktische Tipps mit auf den Weg zu geben, sind sowohl der Stadt als auch den Schulen ein wichtiges Anliegen. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir wirklich etwas für unsere Umwelt – und damit für uns alle – erreichen“, meint Bürgermeisterin Christiane Staab, die die lebhafte Schulstunde gemeinsam mit Klaus Brecht, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, und Matthias Keitel besuchte. Die Viertklässler starteten das Standby-Projekt offensichtlich gut vorbereitet, denn über die Maschinen und Geräte, die nur mit Strom funktionieren, wussten sie gut Bescheid. Sogar der Unterschied zwischen konventionellen Fahrrädern und Pedelecs war einigen bekannt. Bevor es an die praktischen Übungen ging, trug Anita Köhler gemeinsam mit den Kindern noch die verschiedenen Energiequellen, wie Erdöl, Gas, Atomkraft, Wasser, Wind und Sonne und deren mögliche Vor- und Nachteile zusammen.
Einig war man sich, dass der Strom am besten ist, den man gar nicht erst verbraucht. Wer sich damit auskennt, welche Geräte in Schule und Haushalt mit Standby-Funktionen arbeiten, ist im Vorteil und kann viel Strom sparen.
Mit viel Elan machten sich die Standby-Detektive ans Werk. Die mitgebrachten Haartrockner, Zahnbürsten, die Popcorn-Maschine und die weiteren Geräte wurden in Betrieb genommen und mithilfe von Strommessgeräten deren Verbrauch abgelesen. Auch die elektronische Tafel im Klassenzimmer wurde gemeinsam getestet. Dass beispielsweise das Haarefönen so viel Strom verbraucht, hätten die Kinder nicht gedacht! Immerhin kann der Fön aber auch tatsächlich ausgeschaltet werden, wenn man ihn nicht mehr braucht. Bei anderen Geräten suchten die Kinder vergeblich nach einer Möglichkeit, das Gerät vollständig auszuschalten. Häufig zeigte ein rotes Lämpchen oder eine laufende Uhr an, dass dieses Gerät noch im Standby-Modus ist und damit weiterhin Strom verbraucht. Die Stromdetektive notierten und verglichen ihre Ergebnisse. Rektor Werner Sauer war beeindruckt und nahm sich gemeinsam mit seiner Kollegin Karin Schumacher, der Klassenlehrerin der 4a, vor, künftig auch in den Klassenzimmern noch mehr auf den Stromverbrauch zu achten und beispielsweise die elektronische Tafel konsequent abzuschalten, wenn sie nicht im Einsatz ist.
Bis zur zweiten Standby-Schulstunde bekamen die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe mit auf den Weg, daheim ihre elektrischen Geräte genauer unter die Lupe zu nehmen und auf eine Standby-Funktion zu prüfen. Denn schließlich sollen ja auch die Eltern von ihren Kindern lernen.
Anita Köhler von der KliBA (re.) prüft mit den Schülerinnen und Schülern den Stromverbrauch (Fotos: Pfeifer, Text-Quelle Stadt Walldorf)
Die Popcorn-Maschine untersuchten die Kinder natürlich besonders gerne