Auf den Büchertag an der Schillerschule freuen sich die Kinder schon im Voraus. Davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Und kaum geht die Veranstaltung los, ist der Eingangsbereich der Schule schon rappelvoll.
Für Jutta Stempfle-Stelzer, Rektorin der Schillerschule, und Vera Pfirmann, Vorsitzende des Elternbeirats, der in Kooperation mit der Schule die Veranstaltung organisiert, kein Wunder: Die Veranstaltung rund ums Buch gebe es seit über 20 Jahren und sei mit der Zeit immer mehr gewachsen. Inzwischen ist es ein richtig großes Event an der Schillerschule.
„Lesen ist ein wichtiges Thema und ist gesund“, ist sich Pfirmann sicher. Die Schulleiterin pflichtet ihr bei und ergänzt: „Lesen soll vor allem Freude machen und das können wir mit der Veranstaltung wunderbar verknüpfen.“ Das Lesen sei gerade heute wichtiger denn je. Das Lesen öffne Türen und baue Brücken. Für Kinder, die aus anderen Ländern kommen, sei das enorm wichtig. Und Lesen verbinde. Das fange schon im Kindergarten und in den Familien mit dem Vorlesen an. Und als Schule wolle man das Interesse am Lesen wecken beziehungsweise am Leben halten. Das Interesse am Bücherfest zeigt jedenfalls: Lesen ist gefragt.
Zu den Kooperationspartnern zählt die Stadtbücherei, die seit vielen Jahren mit im Boot ist. „So ein Tag ist ein toller Anlass, zum einen Bücher, zum anderen aber auch unsere Einrichtung zu entdecken“, findet Büchereileiterin Barbara Grabl. Über 170 Bücher hat sie in die Schule mitgebracht.
Die Bücherausstellung ist schon einige Tage zuvor im Mehrzweckraum zu sehen. Außerdem präsentiert die Stadtbücherei eine Neuerung: den Buchfindomat. Das ist ein Gerät, über das sich ein oder zwei Nutzer bis zu drei Buchempfehlungen je Klassenstufe vorschlagen lassen können. Der Buchfindomat kommt hier zum ersten Mal überhaupt zum Einsatz – die Kinder zeigen sich begeistert und nutzen neugierig das Angebot.
Und es gibt noch viel mehr beim Büchertag: eine Bastelaktion, einen Bücherstand der Buchhandlung Dörner, einen Büchertausch, ein Kamishibai sowie Kaffee und Kuchen. Um für die Aktion noch mehr Raum zu schaffen, wird erstmals auch der Musiksaal mit zusätzlichen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen genutzt. Die Einnahmen aus der Veranstaltung fließen an den Förderverein der Schule.
Ein Dauerbrenner ist der Büchertausch. Kinder bringen ihre Bücher von zu Hause mit, die sie nicht mehr lesen wollen, und tauschen sie mit anderen Kindern. So werde mit den Büchern nachhaltig umgegangen, freut sich Jutta Stempfle-Stelzer. Bei einem Büchercasting werden von Ulas Incedal verschiedene Bücher vorgestellt und von den Kindern in unterschiedlichen Kategorien wie Klappentext oder Buchcover mit Punkten bewertet. Der Sieger wird an den folgenden Tagen im Foyer der Schule ausgestellt. „Die Kids waren letztes Jahr schon sehr begeistert“, berichtet Incedal. Die Begeisterung für das Buch ist während der Veranstaltung in allen Winkeln der Veranstaltungsräume zu spüren, überall werden Bücher in die Hand genommen, aufgeschlagen und natürlich gelesen. Über mangelndes Interesse am Buch kann sich hier jedenfalls niemand beschweren.
Text und Fotos: Stadt Walldorf