Die Stadtbücherei Walldorf in Kooperation mit der Buchhandlung Dörner lud am 05. November zum „Bücherherbst“ in die Stadtbücherei ein.
(bb) Bereits zum fünften Mal gestalteten Oliver Buhl und Wolfgang Schwarz als Vertreter deutscher Literaturverlage diesen vergnüglich-unterhaltsamen Abend.
Man merkt es diesen beiden „Bücherwürmern“ an, dass sie mit Büchern nicht nur beruflich leben, sondern diese auch lieben.
Nach der Begrüßung durch Barbara Grabl, die Leiterin der Stadtbücherei, und Ute Jacobs, Mitarbeiterin der Buchhandlung Dörner, stellten Oliver Buhl und Wolfgang Schwarz abwechselnd fast 20 Neuerscheinungen aus verschiedenen literarischen Themen vor.
Wolfgang Schwarz begann mit einem Familienroman von Lorenzo Marone „Der erste Tag vom Rest meines Lebens“. Der Roman zeigt durch die Begegnung eines 77jährigen Mannes mit einer jungen Nachbarin auf, welche erstaunlichen Entwicklungen das Leben auch im Alter haben kann. Seine Vorstellungen gingen dann über Liebesromane und Krimis, z. B. von Anne und Even Holt „Infarkt“, über ein bezauberndes Bilderbuch „nicht nur für Kinder“ von Nicolas Barreau „Der blaue Tiger“ bis hin zur Biografie über Moshé Feldenkrais von Christian Buckard. Eine köstlich-charmante Geschichte von Christian Kortmann „Mein Chef der Hund“ als Persiflage auf die Führungsetagen großer Unternehmen wünschte sich Wolfgang Schwarz lächelnd als „Weihnachtsgeschenk für alle SAP-Mitarbeiter“.
Ein besonderes Geschenk dürfte auch ein „Coffee-Table-Book“ sein: „Eden“ von Art Wolfe – ein Bildband mit Fotos, die die Schönheit der Erde aufzeigen. Zum Schluss stellte er sein Lieblingsbuch der Neuerscheinungen, ein „großartiges Buch von sprachlich allerhöchster Qualität“ vor, die „Briefe an Charly“ von Annette Pehnt.
Oliver Buhl begann mit „Dr. Schiwago auf indonesisch“, einem der seltenen vom Indonesischen ins Deutsche übersetzten Romane. Er führt in die Zeit des Putschs von Suharto 1965 bis in die 90er Jahre und beschreibt die Suche einer Frau nach einem Mann, „den sie in jenen Tagen geliebt und dann verloren hat“ (Laksmi Pamuntjak „Alle Farben Rot“).
Einen besonderen Roman stellte er vor mit „H wie Habicht“ von Helen Macdonald, in dem eine junge Frau einen Habicht großzieht.
Oliver Buhl hatte auch Krimis im Gepäck, von Stefan Ahnhem „Herzsammler“ und „Und morgen du“, die seiner Meinung nach „hart, aber spannend“ sind. Auch er hatte Bildbände dabei. „Blitz & Donner“ von Lauren Redniss, ein „außergewöhnlich konzipiertes Buch“ über das Wetter, hat den höchsten Designerpreis Amerikas erhalten. Rainer Wieland hat „Das Buch des Reisens“ geschrieben, das 2000 Jahre Reisegeschichte von der Antike bis in die heutige Zeit enthält. In diesem Band erzählen berühmte Persönlichkeiten ihrer Epoche von einem besonderen Reiseerlebnis, begleitet mit vielen Fotografien.
Auch Oliver Buhl hatte sich sein Lieblingsbuch bis zum Schluss aufgehoben. Er stellte mit bewegten Worten die Tagebücher der Jahre 1939 bis 1945 von Astrid Lindgren „Die Menschheit hat den Verstand verloren“ als „einzigartiges Zeitdokument“ vor. Astrid Lindgren beschreibt die letzten Kriegsjahre in Schweden und erzählt vom Leben mit ihrer Familie, teils ernst, teils sehr humorvoll. Hierzu zitierte Oliver Buhl Bemerkungen Astrid Lindgrens zu Weihnachtsgeschenken von ihrem Mann „… tausch ich um …, … tausch ich um …“. Oliver Buhl freut sich schon darauf, seinem ersten Enkelkind im Januar die Bücher von Astrid Lindgren vorzulesen, von „Pippi Langstrumpf“ bis zu „Michel aus Lönneberga“.
Das Publikum dankte Oliver Buhl und Wolfgang Schwarz mit lang anhaltendem Applaus für ihre humorvoll-kurzweilige Büchervorstellung.
In der Pause sorgte das Team der Stadtbücherei für eine kleine Erfrischung.
Die Buchhandlung Dörner bot auf ihrem Büchertisch alle vorgestellten Bücher an, so dass sich die Besucherinnen und Besucher gleich ihr Lieblingsbuch kauften konnten. Aber auch in der Stadtbücherei Walldorf sind viele der Bücher zur Ausleihe vorhanden.
Fotos: BBinz