Bereits zum 10. Mal fand das einzige Hopfenfest der Region, das Sandhäuser Hopfezopfe, auf dem Festplatz in Sandhausen statt. Bereits seit dem Morgen waren die fleißigen „Zopferer“ bei ihrer Arbeit („„Hopfe zopfe, Stiel drolosse!“) als Bürgermeister Georg Kletti mit seiner humorig-denkwürdigen Ansprache begann und die herausragend gesundheitsförderlichen Eigenschaften des Bieres im allgemeinen und des mit Sandhäuser Hopfen gebrauten im speziellen über den Klee lobte.
So werden dem Hopfen nachgesagt, er sei antibakteriell, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend und schmerzstillend und helfe deshalb bei Fieber, nervösen Magen- und Darmkrämpfen, Blasenentzündung, Herzbeschwerden, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Migräne, Wechseljahres-Beschwerden, Haarausfall und Furunkeln (sic!).
Weiterhin räumte er endgültig mit weitverbreiteten Märchen auf und stellte die Wikipedia zitierend fest, dass zwischenzeitlich in Studien belegt wurde, dass das Körpergewicht durch mäßigen Biergenuss theoretisch vermindert werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man nicht mehr als gewöhnlich isst. Darüber hinaus wurden auch günstige Wirkungen auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel, die Blutgerinnung und die Blutdruckregulation festgestellt. So nehmen zum Beispiel die arteriosklerosefördernden Cholesterinanteile (LDL) im Blut ab, während die schützend wirkenden Cholesterinanteile (HDL) zunehmen.
Auch dem angeblichen Bierbauch rückte er zu Leibe: „Die Annahme, dass Bierkonsum und Bierbauch zusammengehören, ist weitverbreitet, aber widerlegt. Auch in anderen Sprachen wird ein dicker Bauch sprachlich in Beziehung zum Bier gesetzt: Auf Japanisch heißt ein dicker Bauch Biiruppara, auf Schwedisch ölmage. Beides heißt übersetzt „Bierbauch“. In Frankreich spricht man vom ventre Kro, dem „Kronenbourg-Bauch“, in Anspielung an den Kosenamen der größten französischen Bierbrauerei. In der österreichischen Mundart existiert der Begriff „Gössermuskel“, nach der steirischen Gösser-Brauerei.“ (zitiert nach Wikipedia)
Dem Publikumsvorschlag den sogenannten Bierbauch in Sandhausen künftig „Welde-Wampe“ zu nennen, schloß er sich allerdings nicht an. Dafür übergab er das Wort an Weldechef Dr. Hans Spielmann, dessen Brauerei den Sandhäuser Hopfen zu Bier braut und als limitierte und üblicherweise schnell ausverkaufte Sonderedition („Welde N°1″) vermarktet. Spielmann, selbst völlig ohne „Welde-Wampe“ (Beweis!), führte die launigen Ausführungen seines Vorredners weiter, wobei er die zugesagte Bier- und Hopfenwirkung „hilft gegen Haarausfall“ nur als bedingt richtig anerkennen wollte.
Gemeinsam mit Bürgermeister Kletti nahm er sodann den Faßbieranstich vor, der von Kletti mit nur einem Schlag und ohne jeglichen „Schankverlust“ bravourös durchgeführt wurde. Die fleißigen Zopferer konnten sich dann über eine erste frische Maß freuen, zu der der MGV Sandhausen einige Lieder schwungvoll intonierte.
Wir danken Leimen-Lokal.de für diesen Beitrag.