Der Gemeinderat Walldorf beschloss in seiner öffentlichen Sitzung am 9. November auf Antrag der Werbegemeinschaft die Bezuschussung des Gutscheinmodells.
21 Akzeptanzstellen gebe es nach aktuellem Stand bereits in Walldorf seit der Einführung zur Einkaufsnacht am 17. September 2021. Die Walldorfgutscheine seien seither „in durchaus beachtlicher Zahl gekauft worden“, so Susanne Nisius, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung.
Um die Akzeptanz der handlichen Geschenkkarte für die Bürgerinnen und Bürger weiter zu erhöhen, beantragte die Werbegemeinschaft einen Zuschuss in Höhe von 20.000 Euro, um Gutscheine mit einem Rabatt von 20 Prozent anbieten zu können. Diese Gutscheine sollen ab Anfang 2022 verkauft werden, weil die Betriebe damit in der umsatzschwächeren Zeit nach Weihnachten gefördert werden sollen. Susanne Nisius betonte in ihren Ausführungen die Hebelwirkung der Gutscheine, da der städtische Zuschuss von 20.000 Euro private Ausgaben von 80.000 Euro bewirken könne.
Stadtrat Dr. Joachim Ullmann (CDU) betonte, dass viele Einzelhandelsgeschäfte aufgrund von Corona immer noch eine schwere Zeit haben. Eine finanzstarke Stadt wie Walldorf müsse daher eine Daseinsfürsorgepflicht für die unverschuldet in Not geratenen Geschäftsleute übernehmen. Damit der Gutschein gut angenommen werde, sollte man „so viele wie möglich mit ins Boot“ nehmen, so Dr. Ullmann. Man halte es für richtig, den Ausgabezeitpunkt auf die Zeit nach Weihnachten zu legen.
Es sei ein Bestreben der Stadt, die Unternehmen während Corona zu unterstützen, so Stadtrat Christian Schick (SPD). Das sei wichtig, um Geschäftsaufgaben und Leerstände in der Stadt zu vermeiden. Man freue sich daher über das Engagement der Werbegemeinschaft. Auch wenn man noch Bedenken beim Walldorfgutschein habe, die nicht hundertprozentig ausgeräumt wurden, so sehe man in der SPD das Potential der regionalen Kaufkraftbindung, so Schick. Man müsse nun in Bezug auf die Akzeptanzstellen die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, „um nicht im Nachhinein noch mühevoll oder kostenintensiv nachjustieren zu müssen“, denn ein großes Angebot sei die beste Werbung für dieses Modell.
Die SPD stellte daher den Ergänzungsantrag, dass die anfallenden Gebühren des Gutscheinmodells für alle teilnehmenden Unternehmen für die Dauer von zwei Jahren ab dem 1.1.2022 durch die Stadt Walldorf übernommen werden.
Stadtrat Wilfried Weisbrod (B90/Grüne) merkte an, dass der Antrag schon ausführlich diskutiert sei und seine Fraktion nach den anfänglichen Bedenken nun der Bezuschussung grundsätzlich zustimmen könne, um einen Anreiz zu bieten, dieses Modell einzuführen und den Gutschein in Walldorf zu etablieren. Er hofft, dass es bald mehr Stellen werden, die den Gutschein annehmen und an der Förderung partizipieren.
Stadtrat Fredy Kempf (FDP) ging auch auf die Zahl der Akzeptanzstellen ein und betonte, dass es nur ein Erfolgsmodell werde, wenn viele mitmachen. Daher finde man den Ergänzungsantrag der SPD in dieser Hinsicht nicht schlecht und würde dieser zusätzlichen Unterstützung für die Unternehmen zustimmen.
Bürgermeister Matthias Renschler schlug aufgrund kommunalrechtlicher Bedenken mit Blick auf den Ergänzungsantrag vor, dass man das Ganze nochmals besprechen sollte, auch wenn die Anregung durchaus sinnvoll sei.
Der Ergänzungsantrag wurde von der SPD daher zurückgestellt.
Die Abstimmung für die Beschlussvorlage fiel im Gemeinderat einstimmig aus.
Text und Logo: Stadt Walldorf