Gesundheitsamt: Bereits weit über 5000 Kinder aus dem Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg haben Zugang zum Bewegungspass / Dieser soll bei Kindern Bewegungsformen in den Alltag integrieren
Ein knappes halbes Jahr, nachdem der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg den Bewegungspass eingeführt haben, ziehen die Organisatoren ein positives Zwischenfazit. Nach dem erfolgreichen Kick-Off im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar am 13. Juni dieses Jahres fanden gemeinsam mit dem Sportkreis Heidelberg und dem Netzwerk „Kinder in Bewegung“ weitere Zertifizierungsschulungen für die Kindertageseinrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis und in der Stadt Heidelberg statt. „Bislang konnten insgesamt 76 Einrichtungen für Kinder zertifiziert werden – insgesamt haben damit jetzt schon rund 5200 Kinder Zugang zum Bewegungspass. Das ist ein toller Erfolg!“ freuen sich Dr. Christina Neuberger und Josa Ramünke von der Arbeitsgruppe „Bewegungspass“.
Sie hatten gemeinsam mit Ärzten des Gesundheitsamtes, mit dem Sportkreis Heidelberg und „Kinder in Bewegung“ (KIB) sowie mit Unterstützung der AOK Rhein-Neckar-Odenwald eine kleine Arbeitsgruppe gebildet und alles vorbereitet, so dass Mitte des Jahres der Bewegungspass mit einem der größten Kick-Offs in Baden-Württemberg an den Start ging. Der Bewegungspass wurde in der Landeshauptstadt Stuttgart entwickelt und soll nach und nach in allen Kindertageseinrichtungen des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg implementiert werden. Projektträger ist die Kommunale Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg, deren Geschäftsstelle im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises angesiedelt ist, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist.
Grundsätzlich nehmen pro Einrichtung zwei pädagogische Fachkräfte teil, damit der Bewegungspass nachhaltig in der Einrichtung bleibt. Die Fachkräfte waren oft so begeistert von der Schulung und den Übungen, dass sich weitere Kollegen und Kolleginnen derselben Einrichtung angemeldet hatten. Der Bewegungspass ist nicht nur ein Projekt, das ausschließlich in Kindertagesstätten stattfindet. Auch einige Sportvereine im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg planen jetzt, die eigenen Trainer und Trainerinnen zu zertifizieren und dann den Bewegungspass zu nutzen. Für diese werden speziell ausgelegte Zertifizierungsschulungen im Sportkreis Heidelberg angeboten.
So funktioniert der Bewegungspass
Der Bewegungspass bietet eine gute Gelegenheit, Bewegung in den Alltag zu integrieren. Das Konzept ist flexibel und individuell. Der Bewegungspass besteht aus verschiedenen Materialien wie Pässe für die Kinder, Spielesammlungen mit Geschichten und Bewegungstaschen zur Unterstützung der Übungen vor Ort. Diese Materialien werden den zertifizierten Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Kinder, die teilnehmen, erhalten ein personalisiertes Heftchen, das ihnen dabei hilft, verschiedene Aktivitäten zu dokumentieren. Dabei können sie selbst anhand von Bewegungen der Tiere wie Schlange, Känguru, Eichhörnchen, Bär, Krebs, Affe, Seehund, Ameise oder Chamäleon entscheiden, welche Aktivitäten sie ausüben möchten. Jedes Tier stellt Bewegungsfertigkeiten in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen vor. Hat ein Kind eine Fertigkeit erlernt, wird dies mit einem Drachenaufkleber im Bewegungspass belegt. So werden motorische Fortschritte sichtbar. Die Übungen aus dem Bewegungspass sind für das gesamte Vorschulalter konzipiert und werden ohne Zeit- und Konkurrenzdruck umgesetzt, um dem individuellen Entwicklungstempo jedes Kindes gerecht zu werden.
Ein weiterer positiver Aspekt des Bewegungspasses ist, dass er die Gemeinschaft stärkt. Kinder können sich über ihre Aktivitäten austauschen, sich gegenseitig zu mehr Bewegung motivieren und gemeinsam neue Spielideen entwickeln. Dies fördert den Teamgeist und das soziale Miteinander. Auch Eltern werden dazu ermutigt, ihre Kinder bei diesem Vorhaben zu unterstützen und gemeinsam als Familie aktiv zu sein.
Quelle: Landratsamt RNK