Lola und ihre sechs Jungen sind ausgezogen
Neues aus dem Nerzgehege im Tierpark: Vor Kurzem wurde der weibliche Nerz namens Lola aus dem Tierpark abgeholt und in die Aufzuchtstation des Vereins zur Erhaltung des Europäischen Nerzes, kurz EuroNerz, gebracht, wo sie im nächsten Jahr erneut verpaart werden soll.
Die Fähe, so werden weibliche Nerze genannt, war im Mai in den Tierpark eingezogen und brachte dort sechs Jungtiere zur Welt. Der Nachwuchs entwickelte sich von Anfang an prächtig – sehr zur Freude der verantwortlichen Tierpfleger, die sich ihren neuen Schützlingen mit großem Engagement und Eifer widmeten.
Jungtiere des Europäischen Nerzes auf dem Weg in die Auswilderung
Anders als ursprünglich geplant, war es nicht möglich, die sechs Jungtiere nach dem Auszug von Lola noch einige Wochen in ihrem Gehege verbleiben zu lassen, da sie unerwartet schnell damit begannen, eigene Reviere etablieren zu wollen. „Nach dem Auszug der Mutter ist das ganz normal“, wie Tierparkleiter Philipp Koch erklärt. Der Europäische Nerz ist nämlich ein strikter Einzelgänger. „Es ging dann aber doch sehr schnell“, so Koch. Um Verletzungen zu vermeiden, haben die für die kleinen Beutegreifer verantwortlichen Tierpfleger mit dem Verein EuroNerz einen spontanen Termin für die Abholung der Tiere vereinbart. Für die Jungtiere geht es nun in die vereinskoordinierte Auswilderung.
Schon kurz nach dem Auszug der Jungtiere erfolgte der Einzug eines männlichen Nerzes, der eigentlich erst im Herbst hätte stattfinden sollen. „Das Tier befindet sich momentan noch in der Eingewöhnungsphase, zeigt sich aber schon sehr neugierig“, sagt Koch. In der „mit viel Mühe und Liebe aufgebauten Anlage wird er sich wie seine Vorgänger wohlfühlen“, ist er überzeugt, denn es sei ein „guter Lebensraum, den die Nerze bisher gut angenommen haben“.
Tierpark Walldorf unterstützt Artenschutzprojekt für den Europäischen Nerz
Der Tierpark Walldorf kooperiert seit dem vergangenen Jahr mit dem Verein EuroNerz, der sich der Aufzucht und Auswilderung des Europäischen Nerzes, einer Raubtierart aus der Familie der Marder, die zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas zählt, verschrieben hat.
Alles in allem bezeichnet der Walldorfer Tierparkleiter die aktive Teilnahme an dem Artenschutzprojekt von EuroNerz als „sehr gelungen“. Dass man sich schon im ersten Anlauf über gleich sechs junge Nerze im Tierpark freuen konnte, habe man nicht unbedingt erwartet. Umso mehr blicke man sehr positiv auf die weitere Fortführung des Artenschutzprojektes.
Text und Foto: Stadt Walldorf