Berufliche Orientierung wird bereits seit vielen Jahren an der Theodor-Heuss-Realschule gelebt.
Daher musste Schulleiter Jens Albrecht nicht lange überlegen, als der Anruf kam, ob er den Umgang mit diesem Thema an der Walldorfer Schule dem Staatssekretär im Kultusministerium und Landtagsabgeordneten Volker Schebesta vorstellen würde.
Zunächst zeigte Konrektor Thomas Lazarus als „Urgestein“ der Realschule, wie er sich selbst bezeichnet, wie BORS (Berufsorientierung an Realschulen) in Walldorf gelebt wird. Es wurde ein eigenes schulspezifisches, standortbezogenes Konzept entwickelt, in das auch das Thema Inklusion eingefügt wurde.
Die Berufsorientierung findet in allen Fächern und in allen Schuljahren statt. Sie wird als gemeinsame Angelegenheit von Schülern, Eltern und der Schule gesehen. Es wird ein hoher Wert auf Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit gelegt.
Der systematische Aufbau beginnt ab Klasse 5, beispielsweise mit einer Präsentation über den Beruf der Eltern oder den eigenen Traumberuf.
Ab Klasse 8 starten die Fächer WBS (Wirtschaft/Berufs-/Studienorientierung) und Profil-AC (Kompetenzanalyse und individuelle Förderung), Elterninformationsabende und die Berufspraktikumswochen finden statt. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit der Arbeitsagentur sowie durch den Schullotsen Kai Schönith unterstützt.
In Klasse 9 besuchen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern den Jahrmarkt der Berufe, eine Ausbildungsmesse, die bereits seit 1995 von der Theodor-Heuss-Realschule veranstaltet wird. In Klasse 10 findet der Abend der weiterführenden Schulen statt, an dem sich Schulen im Umkreis vorstellen.
Die Berufsorientierung an der Theodor-Heuss-Realschule wurde in den letzten 25 Jahren konsequent weiterentwickelt. Schülerinnen und Schüler wachsen heute in einem digitalen Umfeld auf. Der Alltag der Schüler hat sich verändert, so auch das Jobumfeld und die Berufsorientierung. Daher müssen Schüler digital abgeholt werden. Wie hervorragend das in Walldorf gemacht wird, zeigte im Anschluss an den Vortrag von Thomas Lazarus seine Kollegin Corinna Heger, die mit der Klasse 8a eine WBS-Stunde zum Thema Berufsorientierung präsentierte. Wie selbstverständlich zückten die Schülerinnen und Schüler ihre iPads – jedes Kind bekommt dank der Unterstützung der Stadt als Schulträger eines zur Verfügung gestellt – und machten sich an die einzelnen Stationsaufgaben, die Corinna Heger vorbereitet hatte. In den nächsten sechs bis acht WBS-Stunden werden die Schülerinnen und Schüler ein „Storyboard zum Wunschberuf“ erstellen. Ziel ist, vollständige Bewerbungsunterlagen anzufertigen.
„Toll, dass die Schülerinnen und Schüler digital abgeholt und mitgenommen werden“, lobte Staatssekretär Volker Schebesta Schulleitung und Lehrer. Aber auch an die Stadt Walldorf ging sein Dank. Denn nur durch die hervorragende technische Ausstattung seid das überhaupt möglich.
Bürgermeister Matthias Renschler erfreut es immer wieder, wenn er sieht, dass die digitalen Möglichkeiten angenommen und genutzt werden. „Da investieren wir gerne in die Zukunft unserer Walldorfer Kinder.“
Text und Fotos: Stadt Walldorf