Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
im Bundestag haben wir am Mittwoch der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Eva Szepesi hat als Überlebende gesagt: „Die Shoah begann nicht mit Auschwitz. Sie begann mit Worten. Sie begann mit dem Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft.“ Marcel Reif, den viele als Fußballkommentator kennen, hat über seinen Vater gesprochen, der zeitlebens keine Worte dafür gefunden hat, was er erleben musste.
Ich denke oft darüber nach, wie wir das Erinnern sichern können, wenn die Generation, die das Grauen erlebt hat, nicht mehr unter uns ist. Marcel Reif hat mir gezeigt, dass das gehen kann. Die Worte seines Vaters klingen nach: „Sej a Mensch – sei ein Mensch!“
In dieser Woche haben wir nun den Haushalt für 2024 verabschiedet. Wie oft werde ich darauf angesprochen, unser Kanzler müssten einmal deutliche Worte finden, kommunizieren, seine Politik erklären. Bitte sehr: https://www.bundestag.de/mediathek/plenarsitzungen?videoid=7606442#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NjA2NDQy&mod=mediathek
Außerdem habe ich mich zum Thema sexualisierte Gewalt zu Wort gemeldet.
Die Veröffentlichung der sogenannten „ForuM-Studie“ zu sexualisierter Gewalt im Rahmen der evangelischen Kirche hat das Thema in der letzten Woche wieder mit Macht in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Es ist wieder deutlich geworden, dass „die Aufarbeitung von Fällen strukturierten Kindesmissbrauchs nicht Institutionen alleine überlassen werden darf“, wie es Regierungssprecher Hebestreit schon zu Beginn der Wahlperiode als Konsens in der Bundesregierung formuliert hat. Leider kommen wir trotz des Engagements vieler Engagierter nicht so voran, wie ich mir das zu Beginn unserer Arbeit erhofft hatte, ob das nun an Prioritätensetzungen, Widerstand in der Sache, Streit um Ressourcen oder anderem liegen mag. Ich habe die aus meiner Sicht notwendigen Punkte in einem Brief an unsere Ministerin Lisa Paus noch einmal formuliert, den ich dieser Nachricht beifüge.
Ich freue mich, wenn viele am Samstag in Wiesloch zur großen Demonstration gegen Rechts kommen. Nehmen wir Eva Szepesi beim Wort: Jetzt gilt es, hinzuschauen. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren. Wir stellen uns schützend vor alle, die in unserem Land bedroht werden. Wir treten ein für unsere Demokratie.
Herzliche Grüße
Ihr/Euer Lars Castellucci
Termine
· Samstag, 3. Februar, 11.00 Uhr: Demo gegen Rechts, Adenauerplatz, Wiesloch
· Mittwoch, 7. Februar, Tag vor Ort in Malsch
· Mittwoch, 7. Februar, 16.30 Uhr, Vorlesestunde im Kindernest Malsch, Gemeindebücherei (Obergeschoss) Kirchberg 5, Malsch
· Donnerstag, 8. Februar, 19.00 Uhr: Veranstaltung der SPD Wiesloch „Europäische Union – Wohin?“ mit dem Europaabgeordneten Prof. Dr. René Repasi, Freihof, Freihofstraße 2, Wiesloch
· Sonntag, 11. Februar, 10.00 Uhr: Abschlussgottesdienst der Predigtreihe „Tierisch gut“, Evangelische Kirche, Hauptstr. 69, Wiesenbach
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erliner ZeilenQuelle: Lars Castellucci