Jetzt in der Lausitz
Sandhausen (sim/zg). Der FC Energie Cottbus ist mit seinen 1.750 Mitgliedern einer der wenigen Ostklubs, die sich nach dem Mauerfall im Profifußball behaupten konnten. Der ehemalige DDR-Oberligist schaffte 1996/97 erstmals den Sprung in die zweite Bundesliga und gehört seit dieser Zeit, also jetzt insgesamt 15 Jahre den beiden obersten Ligen ununterbrochen an.
Zweimal stiegen die Cottbuser in die Bundesliga auf (1999/00 und 2005/06) um allerdings nach einer geraumen Zeit immer wieder in die Zweitklassigkeit zurück zu kehren. Zusammen mit dem erstmaligen Aufstieg in die zweite Bundesliga feierte der Club aus der 100.000 Einwohner zählenden Stadt in Brandenburg auch im DFB-Pokal seinen größten Erfolg. Er stand im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart, um allerdings 0:2 gegen die Schwaben zu verlieren. Der Sprung auf das internationale Parkett blieb der „Energie- Elf“ somit versagt.
Der Aufenthalt in der zweiten Bundesliga beträgt seit dem letzten Abstieg nunmehr zwei Punkterunden. Das „Stadion der Freundschaft“, in dem der SV Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr) erstmals seine Visitenkarte abgibt (die beiden bisherigen Auftritte gegen Cottbus waren in der Kurpfalz), das 1925 erbaut wurde, ist zwischenzeitlich ein Schmuckkästchen, wobei letztmals 2011 an der Infrastruktur gearbeitet wurde. Es fast 22.528 Zuschauer, die in 11.103 Sitzplätze (alle überdacht) und 11.425 Stehplätze untergliedert sind.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat Rudi Bommer, der seit 1. Januar 2012 das Sagen in der Lausitz hat, die Truppe auf Vordermann gebracht und zwischenzeitlich in die Spitzengruppe geführt. Unter den „Stotterstart“ fiel damals auch der Pokalauftritt in der ersten DFB-Runde beim SV Sandhausen, den die Cottbusser glatt mit 0:3 verloren. Danach gab es im Dezember beim ersten Punktespiel von Energie in der Kurpfalz erneut eine Niederlage gegen den bereits feststehenden Absteiger, obwohl zum damaligen Zeitpunkt die Gastgeber versuchten, aus der Talsohle zu kommen, während die Gäste auf Wolke sieben schwebten.
So unterschiedlich blieb in der Tat der weitere sportliche Fortgang. Cottbus hatte mit der Abstiegszone nie etwas zu tun, während der Neuling stets mit dem Rücken zur Wand stand. Ein Glücksfall war sicherlich die Verpflichtung des zuletzt vereinslosen Boubacar Sanogo, der früher beim SV Werder Bremen und auch kurzfristig bei 1899 Hoffenheim spielte. Er traf bislang 14 Mal ins Schwarze und ist vor dem gegnerischen Heiligtum ein ständiger Unruheherd. Adlung und Banovic trafen jeweils vier Mal. Für den Rückhalt sorgt ein alter Bekannter am Hardtwald. Thorsten Kirschbaum, der frühere U21-Nationaltorhüter aus Fürth, der schon bei 1899 Hoffenheim und beim SV Sandhausen das Tor hütete, wird zur neuen Saison zum VfB Stuttgart wechseln. Der zwischenzeitlich 26-jährige Franke soll hinter Ulreich die Nummer zwei in der Landeshauptstadt werden.
Von den 44 Punkten holte der FC Energie Cottbus 29 Zähler zu Hause und nur 15 in der Fremde. Die erste Serie lief für die Bommer-Schützlinge wesentlich besser, als die Nachrunde. 28 Punkte standen bei „Halbzeit“ zu Buche, jetzt sind es erst 16 Zähler, die sich aber auf 22 noch erhöhen können, was allerdings der SV Sandhausen vermeiden möchte.
Quelle: SV Sandhausen