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Beistehen statt Rumstehen

24. Januar 2019 | Gesellschaft, Leitartikel, Photo Gallery

Ehrung am Montag, 21.01.2019, 15:00 Uhr, im Rathaus Wiesloch

„Beistehen statt rumstehen“ – Hilfeleistung bei hilfloser Person  

Umsichtig und entschlossen gehandelt – aufmerksame Helfer für ihr couragiertes Verhalten geehrt

Wiesloch:

Für ihr aufmerksames und couragiertes Verhalten wurden Birgit Koch und Michael Weis aus Wiesloch-Frauenweiler im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer, der Leiter des Polizeireviers, Polizeidirektor Peter Albrecht, und die Geschäftsführerin des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V., Tanja Kramper, nahmen die Ehrung vor. 

Was war geschehen?

Am 13. April 2018 waren Birgit Koch und Michael Weis bei einem Spaziergang mit dem Hund unterwegs, als ihnen eine im Bach treibende Person auffiel. Der Mann lag quasi schon halb im Wasser und drohte gänzlich mit dem Kopf ins Wasser unter zu tauchen. Ohne zu zögern, begannen die beiden mit der Bergung der hilflosen Person, animierten noch eine Spaziergängerin zur Hilfe und setzten den Notruf ab . Die beiden Helfer stabilisierten den stark unterkühlten Mann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Lebensgefahr konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden. Dank des schnellen und beherzten Eingreifens der Ersthelfer überlebte der Mann.

Er konnte sich sogar drei Wochen nach dem tollen Rettungseinsatz persönlich bei den beiden Helfern bedanken.

Die Große Kreisstadt Wiesloch, das Mannheimer Polizeipräsidium sowie der Verein Prävention Rhein-Neckar e.V. bedankten sich bei den couragierten Helfern mit einer Urkunde und einem Präsent.

„Beistehen statt Rumstehen“

Die Initiative der Präventionsvereine Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V. richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierte Aktion TU WAS aus.

Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg oder Mannheim entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine auch darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen. 

Aktion „TU WAS“

Das Ziel der Aktion „TU WAS“, eine „Initiative für mehr Zivilcourage“ ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.  

  • Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
  • Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
  • Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
  • Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
  • Ich kümmere mich um Opfer.
  • Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Mobiltelefon zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.

Schon heute schreiten Bürgerinnen und Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, dass Opfer zu ihrem Recht kommen und Straftaten aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da bekanntlich eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf keiner an den Tag legen.  

Wer Helfen lernen möchte kann an einem Zivilcouragetraining teilnehmen, das im Rhein-Neckar-Kreis vom Verein Prävention Rhein-Neckar e.V. mit Unterstützung der Polizei angeboten wird.

 Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind seit vielen Jahren auch in allen S-Bahnen der Region und auf zwei Linienbussen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft zu sehen.

Weitere Informationen im Internet unter: 

www.praevention-rhein-neckar.de

www.aktion-tu-was.de

www.polizei-beratung.de

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