Sandhausen (sim/zg). „Wir wollen in Regensburg mit aller Macht unseren Tabellenplatz verteidigen und dazu bedarf es endlich einmal, die Großzügigkeiten gegenüber dem Gegner abzustellen“. Der Trainer des SV Sandhausen, Hans-Jürgen Boysen streifte bei der Pressekonferenz vor der Auswärtsaufgabe am Freitag (18 Uhr) beim SSV Jahn im Rückblick nochmals die Knackpunkte, warum zuletzt trotz Überlegenheit nichts Zählbares heraussprang. „Zum einen müssen wir schneller von Angriff auf Abwehr umschalten und zum anderen muss die Option eines taktischen Fouls gezogen werden“. Zwei Gründe, warum der Vorletzte aus Dresden nichts mitbrachte und zu Hause gegen Paderborn einen sicher geglaubten Dreier doch noch in den Sand setzte. Letztendlich müssen auch die gebotenen Möglichkeiten Konsequenz ausgenutzt werden: „Allein gegen Paderborn hatten wir nach dem Rückstand noch fünf Hochkaräter“ (Boysen).
Um nicht mit leeren Händen aus Bayern zurückzukehren, erwartet die Gäste eine kampfbetonte Auseinandersetzung mit einem Gegner, der Willenskraft und Moral an den Tag legen wird „und auch im Offensivbereich“, warnt der Trainer, „Schnelligkeit und Schussstärke praktiziert“. Der SSV Jahn Regensburg konnte in diesem Jahr bereits vier Punkte (ausnahmslos in der Fremde) „einfahren“. Von den 17 Punkten hat der Mitaufsteiger zu Hause neun und in der Fremde acht Zähler erringen können. Bei den Gästen stehen in der Fremde bislang lediglich drei Unentschieden zu Buche. Alles andere wurde auf eigenem Terrain (15 Punkte) verbucht. Seit Januar hat der 64-jährige Pole Franciczek Smuda das Sagen. Er übernahm das Zepter von Manager Franz Gerber, der im Herbst beim Schlusslicht interimsmäßig einsprang.
Zwischenzeitlich hat sich das „Lazarett“ des SV Sandhausen wieder etwas vergrößert, „doch die ausreichende Klasse um in Regensburg zu punkten, ist trotzdem vorhanden“, möchte Hans-Jürgen Boysen niemand ein Alibi im Vorhinein ausstellen. Zu den „REHA-Akteuren“ Regis Dorn und Ole Kittner kommt jetzt Simon Tüting hinzu. Boysen: „Er wurde am Dienstag am Arm operiert, wobei der Eingriff gut verlaufen ist, wie er mir am Telefon versicherte“. Trotzdem wird er sechs bis acht Wochen ausfallen. Nicht trainieren kann momentan Sören Halfar (Waden) und David Blacha (Aduktoren). Etwa vier Wochen muss Kristjan Glibo pausieren, der bei einem Einsatz in der Zweiten einen Knochenriss erlitt und letztendlich ist Marcel Kandziora noch für zwei Punktespiele gesperrt. Für zwei Tage war auch Yun krank, steht aber wieder im Übungsbetrieb.
Sorgen machen dem Trainer auch die vielen Gegentreffer, wo es zuletzt gegen Union Berlin, in Dresden und gegen Paderborn immer drei Tore gab. „Es sind deshalb auch Überlegungen im Gange, eventuell ein Wechsel des Systems vorzunehmen“, hat sich Hans-Jürgen Boysen jedoch noch nicht endgültig dazu entschieden. Dies würde bedeuten, dass das Mittelfeld „zu Lasten“ des Angriffs kompakter besetzt wird. Eine Hoffnung äußerst der Trainer: „Wir wollen in Regensburg nicht nur eine gute Leistung abliefern, sondern endlich auch einmal etwas Zählbares mit nach Hause bringen.
Die Mannschaft wird bereits am Donnerstagnachmittag, nach der vorletzten Übungseinheit, die Reise an die Donau vornehmen. Freitagvormittags wird das Abschlusstraining in Regensburg ablaufen.
Geleitet wird das Kellerduell von Dr. Jochen Drees aus dem südwestdeutschen Münster-Sarmsheim. Der 42-jährige Arzt leitet bereits seit 2005 Begegnungen der Bundesliga.
Quelle: SV Sandhausen