Monitoring offiziell vergeben
Mit dem Start der Erschließung des zweiten Abschnitts des Neubaugebiets Walldorf-Süd hat sich die Stadt zum Schutz der in der Region vom Aussterben bedrohten Haubenlerchen verpflichtet. Für das Monitoring und die Schutzmaßnahmen ist seit diesem Jahr ein neues Büro zuständig, da das bisher für die Stadt tätige Büro nicht mehr zur Verfügung steht. Nachdem es für das neue Büro IUS Institut für Umweltstudien, Weibel & Ness GmbH, Heidelberg, zunächst sehr schwer gewesen war, den zeitlichen Aufwand für die Aufgabe in der spezifischen Walldorfer Situation realistisch einzuschätzen, haben die Verantwortlichen inzwischen auch ein offizielles Angebot erstellen können. Dem hat der Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt und die Aufgaben an IUS für rund 91.000 Euro vergeben. „Das Angebot ist auf Basis der bisherigen Erfahrungen nachvollziehbar“, heißt es in der Vorlage zur Sitzung. In den vergangenen Jahren hatten die Kosten in vergleichbaren Größenordnungen gelegen.
Auf Anfrage aus dem Gremium zum aktuellen Stand konnte Bürgermeister Matthias Renschler bekannt geben, dass es aktuell wieder eine Brut bei einem Haubenlerchenpaar gebe. „Wir hoffen, dass sie es packt.“ Eine zuvor erfolgte „Dach-Brut“ habe es „leider nicht geschafft“.
Das Büro IUS hat aus Sicht der Stadtverwaltung eine überregionale Expertise in der Betreuung von Haubenlerchenvorkommen und gilt daher als in hohem Maße geeignet, die Aufgabe wahrzunehmen. Das Büro sei auch beim Artenschutzprogramm des Landes beim Regierungspräsidium beteiligt, sodass hier auch die entsprechenden Kontakte für die behördliche Abstimmung bestünden. Gegenstand der jetzt auch offiziell vergebenen Leistungen sind das Monitoring und Maßnahmen zum Schutz der Haubenlerche auf der Gemarkung Walldorf. Bausteine sind die Organisation des Monitorings und die Abstimmung praktischer Maßnahmen mit der Stadt, das Monitoring selbst, entsprechende Schutzmaßnahmen und die Berichtserstellung. Neben den bereits seit längerer Zeit bekannten Vorkommen in Walldorf-Süd, westlich des ersten Bauabschnitts sowie im zweiten Abschnitt, umfasst das Monitoring auch die Flächen westlich der A5, in denen in diesem Frühjahr Haubenlerchen nachgewiesen wurden. Das Monitoring richtet sich dabei an den im Artenschutzprogramm Vögel erarbeiteten Erfahrungen aus. Die im Rahmen des Monitorings erforderlichen Geländearbeiten sollen mindestens bis einschließlich August 2023 durchgeführt werden.
Text und Fotos: Stadt Walldorf