Beim Informationsabend am 15. Februar dieses Jahres hatte Stadtbaumeister Andreas Tisch angekündigt, dass man „voraussichtlich im Herbst“ den Bebauungsplan für den zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd habe. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 26. September war es soweit und das Gremium konnte den Bebauungsplanentwurf verabschieden, was es auch einstimmig tat.
Um die bauplanungsrechtlichen Grundlagen für das rund 8,3 Hektar große Gelände im Osten des neuen Stadtquartiers Walldorf-Süd zu schaffen, war der Entwurf offengelegt worden, die Träger öffentlicher Belange wurden beteiligt und Interessenten am Informationsabend über die Planungen und das weitere Verfahren in Kenntnis gesetzt. Nachdem diese Verfahrensschritte erledigt sind, konnte Stadtbaumeister Tisch berichten, dass sich der vorliegende Plan als „stimmig und ausgewogen“ erwiesen habe, vielen Aspekten Rechnung trage und eine „solide Grundlage für die Entwicklung“ bilde. Lediglich Kleinigkeiten seien zu korrigieren gewesen, so Tisch, der auch um Verständnis dafür warb, dass nicht jeder Wunsch sich im Rahmen der Planung umsetzen lasse.
Dringender Bedarf
Die Redner aller Fraktionen begrüßten es sehr, dass nun das Umlegungsverfahren der Grundstücke beginnen kann.
„Es kann losgehen mit unserem vorletzten Baugebiet“, meinte Stadtrat Werner Sauer (CDU). Besonders junge Familien sollten bauen können, meinte Sauer, der in Anbetracht der großen Nachfrage schon den dritten Bauabschnitt im Westen des Gebiets ins Auge fasste. Er lobte, dass man aus der einen oder anderen „Schwachstelle“ des ersten Bauabschnitts, der insgesamt „wirklich gelungen“ sei, gelernt habe. Er zählte die Straßenführung, die Drosselung der Geschwindigkeit und die Ausrichtung der Passivhäuser nach Süden als Optimierungen auf. Mit den geplanten Grundstücksgrößen könne man auch „sinnvoller bauen“, meinte Sauer, der keine „Strumpfbändel“ mehr wollte und das Fazit zog: „Es entsteht ein sehr schönes Baugebiet, das unseren Vorstellungen entspricht.“
Das neue Baugebiet werde „dringend gebraucht“, stellte auch Stadtrat Manfred Zuber (SPD) fest. Er lobte die zügige Arbeit der Stadt als „phantastisch“. Den Zeitraum von neun Monaten nach der Aufstellung des Bebauungsplans bis zu dessen Verabschiedung empfand er als „beispielhaft“. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die „deutlich längere Vorgeschichte“ des Baugebiets und die anfängliche Diskussion, ob es im Westen oder Osten entstehen solle. SPD-Präferenz sei schon immer das östliche Gebiet gewesen, stellte Zuber fest. Wie dringlich der Baubeginn sei, habe die Informationsveranstaltung im Februar deutlich gemacht.
„Mit der Sorgfalt eines Uhrmachers“ sei der Bebauungsplan erstellt worden, meinte Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen). Er hob dessen „starke ökologische Komponente“ hervor. Mit dem östlichen Bauabschnitt weiterzumachen, fand auch er richtig.
„Die Zeit für den zweiten Bauabschnitt ist mehr als reif“, erklärte Stadtrat Günter Lukey (FDP). Für ihn war der Lärmschutz im neuen Quartier besonders wichtig. Der meiste Verkehr sei „hausgemacht“, stellte Lukey fest, denn ein Teil der rund 20.000 Autos von Walldorf sei auch hier unterwegs. Positiv vermerkte er, dass durch die Fortführung des Südparks in Richtung Wieslocher Wasserwerk eine neue Lebensgrundlage für Flora und Fauna geschaffen werde. Er wies noch darauf hin, dass eventuelle archäologische Funde aus römischer Zeit in diesem Bereich die Bauarbeiten verzögern könnten. Da angesichts von etwa hundert Grundstücken wohl nur jeder sechste Interessent zum Zuge kommen könne, sah auch Lukey den dritten Bauabschnitt „in naher Zukunft“.
Der Baubeginn für die Erschließung ist 2018 geplant, das Bauen auf den Grundstücken dann ab dem Jahr 2019.
Text: Stadt Walldorf
Foto: Pfeifer