Das Land Baden-Württemberg unterstützt interkulturelle Elternmentoren-Programme in den Jahren 2023 und 2024 mit rund 660.000 Euro.
Der Rhein-Neckar-Kreis erhält hierfür eine Förderung über 22.000 € für das Projekt „Zusammenhalt(en) bilden!“ Die insgesamt 27 Projekte im Land stärken Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und verbessern dadurch die Bildungschancen von Kindern mit Flucht- und Migrationserfahrung“ betonen die Landtagsabgeordneten der Grünen mit Wahlkreisen im Rhein-Neckar-Kreis. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration unterstützt deshalb zum dritten Mal Elternmentoren-Programme in Baden-Württemberg. Das Fördervolumen beträgt insgesamt rund 660.000 Euro. „Wir haben erneut viele gute Anträge erhalten, das Niveau scheint sich mit jeder Förderrunde zu steigern. Deshalb ist uns die Auswahl diesmal besonders schwergefallen. Ich bin sehr froh, dass wir insgesamt 27 außergewöhnliche Projekte mit insgesamt rund 660.000 Euro fördern können. Einige Projekte berücksichtigen auch ganz aktuell die besonderen Bedarfe von aus der Ukraine geflüchteten Menschen“, sagte Minister Manne Lucha. Diese Förderung zur nachhaltigen Verbesserung der Bildungschancen von Kindern mit Flucht – und Migrationserfahrung sind mit dem Projekt „Zusammenhalt(en) bilden!“ gerade auch für den Rhein-Neckar-Kreis ein bedeutendes und richtungsweisendes Signal zur Stärkung der gesellschaftlichen und auch der beruflichen Integration in Baden-Württemberg“, sagt Fadime Tuncer, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Weinheim und Sprecherin für Integration der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg. Dr. Andre Baumann, Abgeordneter für den Wahlkreis Schwetzingen, betont, dass gerade der erstmalige zweijährige Förderzeitraum den Trägern ermöglicht, längerfristige, noch nachhaltigere und vor allem niedrigschwellige Projekte durchzuführen. Elternmentor:innen seien sehr gute Ansprechpartner:innen für andere Eltern im Kontext von Kita, Schule oder Kommune und könnten so die Zusammenarbeit von Eltern und Bildungseinrichtungen niedrigschwellig unterstützen. Der Abgeordnete für den Wahlkreis Sinsheim, Hermino Katzenstein führt weiter aus „Wer Eltern stärkt und fördert, der verbessert damit zugleich die Bildungschancen von Kindern mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte. Gleichzeitig können die Elternmentor:innen den Eltern und Lehrkräften dabei helfen, dass unterschiedliche Perspektiven erkannt und gegenseitig anerkannt werden.“ Norbert Knopf, Abgeordneter aus dem Wahlkreis Wiesloch sagt: „Alle geförderten Projekte haben eins gemeinsam: Sie stärken Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und
verbessern dadurch auf innovative Art und Weise die Bildungschancen von Kindern mit Flucht- und Migrationserfahrung.“ In dem Projekt „Zusammenhalt(-en) bilden!“ wurden im Rhein-Neckar-Kreis in Kooperation mit der Elternstiftung Baden-Württemberg bereits 22 Elternmentor:innen ausgebildet. Die Elternstiftung hat bereits viel Erfahrung mit dem Konzept der interkulturellen Elternmentor:innen und setzt dieses schon mehrere Jahre erfolgreich um und wirken in den folgenden Kommunen: Eberbach, Edingen-Neckarhausen, Hemsbach, Ladenburg/Heddesheim, Neckargemünd, Oftersheim, Walldorf und Wiesloch. Die Abgeordneten der Grünen sind sich sicher, dass die interkulturellen Elternmentoren-Programme für die Zukunft der Kinder und für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Denn Kinder mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte haben noch immer ungleiche Bildungschancen – daran müssen wir etwas ändern und dabei leisten Elternmentoren-Programme einen äußerst wichtigen Beitrag, so Tuncer. Die vom Ministerium geförderten Projekte sind über ganz Baden-Württemberg verteilt und decken sowohl städtische als auch ländliche Regionen ab. Sie reichen vom Neckar-Odenwald-Kreis bis nach Weil am Rhein und vom Ostalbkreis bis nach Waldkirch. Projektträger sind sowohl Städte, Gemeinden und Kreise als auch Träger der Wohlfahrtspflege, Vereine und Migrantenorganisationen. Die Elternmentor:innen im Rhein-Neckar-Kreis stehen als Vermittler:innen in der Praxis zur Verfügung. Sie können beispielsweise schriftliche Kommunikation mit Lehrer:innen und Behörden verständlich erklären oder auch übersetzen, bei Bedarf zu Elterngesprächen begleiten und Beratungen für Eltern, aber auch für Lehrkräfte und Erzieher:innen anbieten und gemeinsam mit Netzwerkpartner:in weitere Projekte starten. Dazu können beispielsweise Elterncafés oder Elternkurse zählen, aber auch Infoveranstaltungen zu bildungsrelevanten Themen. Diese Elternmentor:innen sollen eine gute Zusammenarbeit von Eltern und KiTas oder Schulen fördern und dabei eine niederschwellige Unterstützung in schulischen Fragen und Fragen zum Bildungssystem bieten.
Quelle: Norbert Knopf