Statt der Baiertaler Straßenkerwe, die unter anderen Umständen um diese Jahreszeit am Gauangelbach stattfinden würde, wurde in den letzten Wochen eine Großbaustelle in der Ortsmitte zum Ausbau des Gauangelbaches eingerichtet und mit den ersten Arbeiten begonnen. Als allererste Maßnahme wurde der Bach elektrisch abgefischt und die im Bach lebenden Tiere wurden weiter bachabwärts wieder ausgesetzt. Eine Schwelle im Bach verhindert die Wiedereinwanderung der Fische und Krebse. Gleichzeitig wurden die Blumenkübel abgeräumt und aktuell wird nun das Geländer auf der Ostseite abgebaut. Der obere Abschnitt des Bachgeländers in Richtung Große Brücke wird zwischengelagert und nach der Maßnahme wieder auf die erhöhte Ufermauer oben draufgesetzt.
Zunächst wird eine Behelfsüberfahrt über den Gauangelbach hergestellt, um den Aushub aus dem Bach und das Baumaterial von der bzw. auf die Mühlstraßenseite transportieren zu können. Die Untere Brücke ist in der Tonnage begrenzt und darf nicht mit LKW befahren werden. Und das Abfahren über das Nadelöhr am Brückenwaageplatz wäre für den Baustellenverkehr eine erhebliche Behinderung und für die betroffenen Anwohner eine große Belastung. Deshalb hat man sich für diese Behelfsüberfahrt entschieden, die nach Abschluss der Transportarbeiten wieder zurückgebaut wird. Als erste größere Maßnahme wird das Ufer dann auf beiden Bachseiten bis auf die erforderliche Tiefe ausgebaggert. Mit den Aushubarbeiten wird an der Unteren Brücke begonnen und die ausführende Firma arbeitet sich dann bachaufwärts Stück für Stück vor. Der Aushub wird zunächst zum Parkplatz an der Etten-Leur-Halle transportiert, dort beprobt und zwischengelagert. Vorgesehen ist ein Wiedereinbau des Materials für den Hochwasserschutz an anderer Stelle, wenn es die Bodenbelastung zulässt.
Bis zum Jahresende 2021 soll die Baumaßnahme insgesamt abgeschlossen sein. Damit soll zunächst einmal ein ausreichender Hochwasserschutz in der Ortsmitte hergestellt werden, um verheerende Hochwasser mit immensen Schäden wie jenes vom Mai 2016 möglichst zu verhindern. Das Gewässer soll aber auch soweit wie möglich ökologisch aufgewertet und für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar gemacht werden. Dass eine derart große und komplexe Baumaßnahme direkt in der Ortsmitte nicht ohne Beeinträchtigungen abgewickelt werden kann, ist bestimmt nachvollziehbar. Der AHW und die Stadt Wiesloch bitten daher die Betroffenen um Verständnis.