„Sie sind Vorbilder“
Eine besondere Ehrung konnte Bürgermeisterin Christiane Staab vor kurzem nachholen. Margot Loeser und Sigrid Tuengerthal gehörten zu den fünf langjährig ehrenamtlich Engagierten, die beim großen Ehrungsabend der Stadt Walldorf im April dieses Jahres auf der Bühne der Astoria-Halle ausgezeichnet werden sollten. Da beide den Termin nicht wahrnehmen konnten, wurden sie nun ins Rathaus eingeladen, wo die Bürgermeisterin ihre Verdienste würdigte und ihnen die Ehrenurkunden überreichte.
„Sie stehen beide für bürgerschaftliches Engagement und sind Vorbilder für andere“, meinte Christiane Staab zu Margot Loeser und Sigrid Tuengerthal, deren Aktivitäten auf verschiedene Zielgruppen gerichtet sind, denen sie aber beide helfen, den Alltag besser zu meistern. Margot Loeser ist in Walldorf als Vorsitzende des Altenclubs 73 bekannt, den sie im namensgebenden Jahr 1973 mitbegründete. Dies sei eine Zeit gewesen, so Christiane Staab, als ältere Menschen noch als Randgruppe gegolten hätten, für die etwas getan werden musste. Mit dem Altenclub sei damals eine Lücke im sozialen Netz geschlossen worden. Die regelmäßigen Veranstaltungen seien eine gelungene Mischung aus Information, Unterhaltung und Gespräch, meinte Christiane Staab anerkennend. Wie Margot Loeser berichtete, sei sie als Mitglied des Clubs später in das Amt der Vorsitzenden, das sie nun seit 26 Jahren wahrnehme, mit der Zeit hineingewachsen. Ihr Markenzeichen sind offensichtlich Gedichte, die sie zum Auftakt jedes Treffens rezitiert. Bis achtzig wolle sie noch weitermachen, erklärte sie und kam beim Rückblick auf die vergangenen Jahre so richtig ins Schwärmen.
Voller Energie für „ihre Sache“ ist auch Sigrid Tuengerthal. Vor allem ihr Einsatz für die Menschen in Burkina Faso, der bereits in ihrer Zeit als Elternbeiratsvorsitzende des Gymnasiums begann und den sie als Mitglied und Schriftführerin des „Vereins Hilfe zur Selbsthilfe“ nach wie vor seit vielen Jahren fortsetzt, liegt ihr am Herzen. Auch die Walldorfer Kleiderstube kann seit ihrer Gründung 1990 auf Sigrid Tuengerthal zählen. Im Deutsch-Französischen und Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis ist Sigrid Tuengerthal außerdem aktiv. Die Arbeit im früheren Arbeitskreis für Aussiedlerbetreuung und für Asylbewerber gehörte ebenfalls zu ihren Tätigkeitsfeldern. Das Engagement für andere sei für sie selbstverständlich, erklärte Sigrid Tuengerthal, denn dies sei sie von ihrem Elternhaus gewohnt gewesen, wo man Pakete für die „Ostzone“ schnürte oder Klavierkonzerte für SOS-Kinderdörfer gab. Bürgermeisterin Christiane Staab dankte herzlich und schloss die Hoffnung mit ein, dass sich auch in Zukunft so engagierte Nachfolgerinnen und Nachfolger finden mögen.
Bürgermeisterin Christiane Staab (Mitte) und Erster Beigeordneter Otto Steinmann mit Sigrid Tuengerthal (li.) und Margot Loeser (re./Foto: Pfeifer, Text: Stadt Walldorf)