Am 3. August gab sich Europa – oder zumindest ein Teil davon – ein Stelldichein in Walldorf. Bürgermeisterin Christiane Staab begrüßte in der Stadtbücherei zur Eröffnung der Fotoausstellung „Europa – Gemeinsam ohne Mauern“ Gäste aus Frankreich und Schweden.
Auf Initiative des Rhein-Neckar-Kreises war das Gemeinschaftsprojekt mit Walldorf und seiner Partnerstadt Saint-Max sowie den mit dem Rhein-Neckar-Kreis verbundenen Kommunen Vichy und Motala (Schweden) zustande gekommen. Über alle Grenzen hinweg verbanden am 3. August und schon zuvor in Vichy und Saint-Max die Fotografien mit gestischen und mimischen Aussagen zum Mauerfall in Berlin anno 1989 und zu Europa die Beteiligten und das Publikum.
Dass Musik eine universelle Sprache ist, die alle verstehen, bewies das große Europakonzert, das seine Uraufführung in Vichy erlebt hatte, danach in Saint-Max aufgeführt wurde und am 3. August seine Walldorfer Premiere in der Katholischen Kirche St. Peter erlebte. Zu erleben waren aus Motala der Kammerchor und das Kammerorchester, aus Vichy Studenten des dortigen Konservatoriums und die Junge Philharmonie Rhein-Neckar.
„Wir müssen an Europa weiterbauen“, erklärte Bürgermeisterin Staab. „Großartige Projekte“ wie dieses könnten dazu beitragen, die Jugend erneut für den europäischen Gedanken zu begeistern. Dies sei nicht nur eine Aufgabe für die „große Politik“, sondern für die Kommunen. Vor allem den Austausch, der durch solche Projekte entstehe, sah sie als wesentlich für das gegenseitige Verständnis an. „Wir kennen uns und vertrauen uns“, meinte Landrat Stefan Dallinger, der sich sehr glücklich über den erfolgreichen Verlauf des Drei-Länder-Projekts zeigte. Auch die Gäste aus Motala, Vichy und Saint-Max, aus dem der Erste Beigeordnete Jean-François Midon und der Vorsitzende des Deutsch-Französischen Freundeskreises, Jacques Pantin, gekommen waren, stimmten ein.
Die rund hundert Musikerinnen und Musiker im Alter von 14 Jahren bis Mitte dreißig begeisterten anschließend beim großen Europakonzert. Wie Dirigent Andreas Treibel berichtete, habe man nur eine knappe Woche für die Proben gehabt. Es sei zwar anstrengend, aber eine Bereicherung gewesen. Mit der Eurovisionsmelodie, dem Präludium aus Charpentiers „Te Deum“, begann das Europakonzert. Es folgten unter anderem Werke aus Finnland und Schweden. Nach einer Zugabe, die sich das Publikum mit „Standing Ovations“ erklatscht hatte, endete zwar das Konzert, aber nicht die neu geknüpften Kontakte und Freundschaften.
Standing Ovations für das Europakonzert gab es in Vichy, Saint-Max und am 3. August auch in Walldorf. „Ein großartiges Konzert“ meinte das Publikum
Deutsch-französische Kommentare zu Mauerfall und Europa sind in der Stadtbücherei zu sehen.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer