Scarlet Lake
Mit Maria Sainz Rueda stellt in der Reihe „Kunst im Rathaus“ eine Künstlerin aus, die ihren künstlerischen Weg in Walldorf begonnen hat. Sie war Schülerin am Gymnasium Walldorf und bekam viele Impulse in einem der Leistungskurse für Bildende Kunst von Hartmuth Schweizer.
Als Kunstbeauftragter der Stadt freut er sich ganz besonders darauf, eine ehemalige Schülerin, die mittlerweile auf dem Weg einer erfolgreichen Karriere ist, wiederzusehen und ihre ganz eigene künstlerische Handschrift vorstellen zu können. Am Donnerstag, 20. November, eröffnet Bürgermeisterin Christiane Staab um 19 Uhr die Vernissage der aktuellen Werkschau von Maria Sainz Rueda, die den Titel „Scarlet Lake“ trägt.
Maria Sainz Rueda lebt in Leipzig, wo sie von 2000 bis 2007 an der „Hochschule für Grafik und Buchkunst“ bei Arno Rink und Neo Rauch studiert hat. Während dieser Zeit war sie auch Gaststudentin an der „Facultad de Bellas Artes“ der Universität von Salamanca (Spanien). Von 2007 bis 2009 beendete sie ihre Studien als Meisterschülerin von Neo Rauch.
Magischer Realismus
In ihren außerordentlich intensiven, phantasievollen und nach Techniken und Bildgattungen breit gefächerten Arbeiten setzt Sainz Rueda die von Neo Rauch begründete „Neue Leipziger Schule“ fort. Typisch für ihre Zeichnungen, Lithografien und Malerei ist eine eigentümliche Balance zwischen realer, naturalistisch präziser Erfahrung von perspektivischen Räumen, von Landschaften und in ihnen agierenden Personen und der zunehmend irritierenden Auflösung dieser Motive in rätselhaft erscheinenden Abstraktionen und widersprüchlichen Beziehungen der Bildgegenstände untereinander.
Stimmungen, die auf den ersten Blick klar scheinen, die der Betrachter anscheinend schon einmal erlebt hat, kippen durch künstlerisch raffinierte Eingriffe in das Farb- und Formenrepertoire, werden fremd und alptraumhaft. Maria Sainz Rueda scheint aus den intensiv betriebenen naturalistischen Studien von Figuren, Pflanzen und Landschaften, von Himmel und Erde etwas herauszudestillieren, was den Betrachter zu beunruhigen vermag, umso mehr, weil oft ein Gefühl von außerordentlicher Schönheit und Vertrautheit als Grundton mitschwingt.
„Bei ihr, wie auch bei ihrem Lehrer könnte man den Begriff des ‚Magischen Realismus‘ anwenden. Realismus weil der Malanlass, die Bildidee immer aus der Realität gewonnen wird, und magisch, weil oft wenige unerwartete Änderungen im Bildgefüge, in der Perspektive und im Farbton für eine eigenartige Stimmung sorgen, die Zeit und Raum fremd machen, magisch werden lassen“, so Hartmuth Schweizer.
Für „magische Musik“ zur Vernissage sorgt Timo Jouko Herrmann, ein ehemaliger Mitschüler von Maria Sainz Rueda. Die Ausstellung ist bis zum 22. Januar im Rathaus zu Gast.
… denn es wiegt leicht im Vergleich zu Ihren Leiden, 170 x 140 cm, Öl auf Leinwand, 2014
Text und Foto: Stadt Walldorf