Grundkonzeption bleibt erhalten, Kosten werden reduziert
Der im zweiten Abschnitt des Baugebiets Walldorf-Süd geplante Spielplatz nimmt weiter Gestalt an: Nach eingehender Diskussion hat der Ausschuss für Technik, Planung, Umwelt und Verkehr den überarbeiteten Entwurf des Stadtbauamts einstimmig gutgeheißen. Damit wurden auch auf Wunsch des Gremiums vor allem die Kosten deutlich reduziert, die jetzt bei voraussichtlich rund 490.000 Euro liegen werden. Eine erste Planung hatte noch Kosten von mehr als 680.000 Euro vorgesehen. Der Spielplatz wird auf einem dreieckigen Grundstück, umringt von Gehwegen im Binnenbereich des Quartiers Willi-Graf-Straße/Dietrich-Bonhoeffer-Straße, entstehen. Baubeginn soll nach der Brutsaison der Haubenlerchen sein, die üblicherweise Anfang September endet. „Die Finanzierung wird durch die Stadt erfolgen“, machte Stadtbaumeister Andreas Tisch deutlich, dass durch den neuen Spielplatz auf die Anwohner keine Kosten zukommen.
Der Stadtbaumeister erläuterte einleitend, der Spielplatz sei im Bebauungsplan vorgesehen, damit habe die Stadt „die Pflicht, die Einrichtung auch vorzunehmen“. Bislang habe man das Grundstück allerdings als Nahrungs- und mögliche Brutfläche der Haubenlerche zurückhalten müssen, erst mit der „neuen Strategie“ – die die Haubenlerche gezielt aus dem Baugebiet ins Große Feld umsiedelt – sei nun auch der Spielplatz möglich. „Ja, die bisherige Planung war teuer“, zeigte Tisch Verständnis für den Wunsch, die Kosten zu reduzieren. Er machte aber auch deutlich, dass man mit dem neuen Entwurf die Möglichkeiten ausgereizt habe, wolle man die Grundkonzeption erhalten. „Wenn man sagt, man will noch weniger, gibt es auch weniger.“ Alternativ müsste man komplett neu planen. Tisch sagte aber auch: „Eine Einsparung von 190.000 Euro ist schon ein Wort.“
Nachdem ursprünglich auf dem Gesamtgrundstück ein öffentlicher Platz vorgesehen war, der mit einer wassergebundenen Decke befestigt worden wäre, wird darauf nun verzichtet und stattdessen eine Wiese angelegt. Auch im Inneren wird eine Fläche mit Kunststoffbelag nicht realisiert. „Die Grundkonzeption mit den Spieltürmen schlagen wir weiter vor“, sagte der Stadtbaumeister. Im Zentrum soll ein Spieldorf mit sechs Türmen errichtet werden, die miteinander über Stege und Brücken verbunden sind und verschiedene Spielangebote aufweisen. Der runde Spielplatzbereich soll durch eine Hainbuchenhecke optisch vom Rest des Grundstücks abgegrenzt werden, damit ein geschützter Innenbereich entsteht. Integriert werden mehrere Bäume, die den Spielplatz beschatten.
Mathias Pütz sah für die CDU einen „tollen Spielplatz, eine Bereicherung fürs Quartier“. Er dankte für die kostenreduzierenden Anpassungen und sah eine „erhebliche Einsparung“. Trotzdem investiere die Stadt noch „einen stattlichen Betrag“.
Kritische Worte fand Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD). Einerseits seien elf großkronige Bäume auf dem Grundstück zu viel, „das klappt für uns nicht“. Andererseits sah sie durch die Hecke „eine Abschottung“, die aus Sicht ihrer Fraktion „keine gute Spielsituation“ ergebe. „Das finden wir nicht zielführend für einen offenen Spielplatz“, sagte sie.
Paula Glogowski (FDP) bedankte sich für die Kosteneinsparungen und begrüßte „grundsätzlich die Bäume“. Sie wollte wissen, wie weit der Walldorfer Spielplatztreff in die Planungen einbezogen worden sei.
Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen) sah in der Anordnung der Spielgeräte „eine schöne Sache“, die Bäume seien als Schattenspender wichtig. Über die Hecke könne man allerdings noch mal diskutieren, das Problem einer Abschottung „sehen wir auch“.
Zur Abstimmung mit dem Spielplatztreff sagte der Stadtbaumeister, mit diesem habe man den ersten Entwurf diskutiert. Das habe man mit der neuen Planung „in der Kürze der Zeit“ nicht wiederholt, die Grundstrukturen seien aber dieselben. Aus seiner Sicht sei eine gewisse „Abgrenzung“ des Spielbereichs zum restlichen Grundstück wichtig, er denke, „dass man innen sehr geschützt spielen kann“. Andererseits sei „die Hecke kein Zaun“, die Kinder könnten problemlos „rein und raus“.
In der folgenden Diskussion wünschten sich auch Uwe Lindner, Christian Winnes (beide CDU) und Mihriban Gönenç (Zusammen für Walldorf) eine leicht verbesserte Einsehbarkeit.
„Wir steuern unter Berücksichtigung Ihrer Hinweise nach“, versprach Bürgermeister Matthias Renschler.
So konnte das Gremium dann auch einhellig zustimmen. Der Vorschlag von Maximilian Himberger, den Namen „Haubenlerchen-Spielplatz“ zu wählen, war allerdings nicht Teil des Beschlusses.
Text und Plan: Stadt Walldorf