Ausgesetzt – Das Tom-Tatze-Tierheim erlebt einen traurigen Tag
Es geschah kurz vor Muttertag. Ein aufmerksamer Herr findet in Wiesloch bei der Feuerwehr einen Käfig mit einem Meerschweinchen. Ausgesetzt an den Mülleimern. „Erbärmlicher geht es nicht, man kann doch ein Tier nicht wie Müll entsorgen“, reagieren die Mitarbeiter vom Tom-Tatze-Tierheim entsetzt, als der Herr das Meerschweinchen bei ihnen abgibt. Jeder ist fassungslos und versteht nicht, warum es dem Besitzer nicht möglich war, das Tier im Tierheim abzugeben. Es wäre ein letzter Akt von ein bisschen Respekt dem Tier gegenüber gewesen. Der Tag steht unter keinem guten Stern. Kurze Zeit später findet ein Gassigeher vom Tierheim auch noch direkt vor den eigenen Toren eine Schlange. Kein Käfig, kein Karton, nichts, einfach nur vor dem Tierheim hingeworfen. Die Mitarbeiter handeln schnell und besonnen, fangen mit vereinten Kräften den neuen Findling ein und bringen die Schlange in Sicherheit. Ab jetzt war guter Rat teuer. Das Tierheim ist für Exoten nicht ausgelegt und kann eine artgerechte Unterkunft nicht leisten. Den Rest des Tages war man also damit beschäftigt, eine Bleibe für das Tier zu suchen. Gerade Exoten sind inzwischen schnell und günstig gekauft und dadurch wird auch deren Anschaffung unüberlegt entschieden. Wird man dem Tier dann überdrüssig, gibt es kaum Möglichkeiten, es wieder los zu werden. Dennoch bleibt man als Besitzer dem Tier gegenüber verpflichtet, für dessen Wohl zu sorgen. Ein trauriger Trend ist zu erkennen. Besitzer, die sich nicht richtig über die Haltungsbedingungen informiert haben, suchen bei Problemen den einfachen Ausweg – ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei gibt es immer andere Möglichkeiten.
Tiere, die ausgesetzt werden, erleiden ein Trauma. Dabei ist es egal, ob es sich um Hunde, Katzen, oder Kleintiere handelt. Ein Tier auszusetzen ist kein Kavaliersdelikt, sondern stellt eine Straftat da. „Ein Haustier zu haben bereichert das Leben, aber holt euch vor jeder Anschaffung Rat bei uns. Gemeinsam finden wir raus, ob das Tier zu euren Lebensbedingungen passt“, appellieren die Mitarbeiter vom Tom-Tatze-Tierheim eindringlich.