Für viele Menschen bedeutet Lebensqualität auch, Natur vor der Haustüre zu haben und zu erleben. Das Neubaugebiet „Äußere Helde“ in Wiesloch ist von Anfang an so geplant gewesen, dass die vom Baugesetz vorgeschriebenen Ausgleichsflächen für die durch die Bebauung versiegelten Böden und für die der Tier- und Pflanzenwelt verloren gegangenen Wiesen, Bäume und Sträucher direkt am Wohngebiet geschaffen wurden.
Die Stadt Wiesloch weist aus gegebenem Anlass darauf hin, dass diese scheinbar ungenutzten Wiesen oder Hecken nicht für die freizeitliche Nutzung zur Verfügung stehen. Die „Ausgleichsflächen“ rund um die Äußere Helde tragen zum Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt bei. Sie sind dauerhaft als Lebensräume für heimische Arten zu erhalten und zu betreuen. Diese Verpflichtung liegt bei der Stadt und den dort lebenden Menschen. Gewiss sehen sie einladend aus, und viele Spaziergänger, Hundebesitzer/innen und Kinder haben sich in den letzten Jahren dazu verleiten lassen, dort zu spielen, Trails und kleine Hügel für ihre Mountainbikes zu errichten oder auch „nur“ regelmäßig hindurch zu gehen. Trampelpfade sind überall zu sehen. Dies beeinträchtigt besonders störungsempfindlichere Tierarten und auch Pflanzen. Gerade jetzt, wo die Brutzeit der Vögel beginnt, die in den Hecken und Sträuchern nach potenziellen Nistplätzen suchen, sind Störungen aller Art unbedingt zu vermeiden.
Hunde, deren Menschen ihnen auf den Ausgleichsflächen Auslauf gewähren, können, vor allem zwischen Mai und Juli durch ihre Hinterlassenschaften das Mähgut der Wiesen als Futter unbrauchbar machen. Pferde essen kein derart verschmutztes Heu. Für die Landwirte ist dies mehr als ein Ärgernis, denn der Arbeitsaufwand wird nicht belohnt. Alle Wiesenflächen in der Äußeren Helde sind als Mähwiesen verpachtet oder werden durch Schafe beweidet.
Die Obstwiesen mit den vielen jungen Hochstämmen und wertvollsten alten Apfel- und Birnbäumen werden von der Stadt und einem engagierten Bürger mit Pachtvertrag gepflegt und genutzt.
Hinterlassene Baustoffe beschädigen landwirtschaftliche Geräte und müssen auf Kosten der Steuerzahler durch den städtischen Bauhof entfernt werden. Außerdem ist der Aufenthalt dort nicht ganz ungefährlich. Da es dort als Brut- und Nahrungsbäume für Insekten und Vögel auch alte, absterbende Obstbäume sowie stehendes Totholz gibt, können Äste unvermutet abbrechen oder Bäume umstürzen. Eine Wegeführung durch die Gebiete ist absichtlich nicht vorhanden und es besteht keine Verkehrssicherungspflicht der Kommune in den Ausgleichsflächen.
Für Anwohner mit Kindern gibt es im ersten Bauabschnitt extra einen sehr schönen Spielplatz und für Spaziergänge mit und ohne Hunde, für Jogger und Biker sind überall ausreichend umliegende Wiesen- und Feldwege vorhanden, die von allen begangen werden dürfen.
Da man ihnen ihre Bedeutung nicht unbedingt ansieht, werden nun weitere freundliche Informationsschilder aufgestellt. Die Stadt bittet auf diese Weise darum, die Flächen ungestört zu lassen, damit sich die Natur, vor allem Fledermäuse, Insekten und viele Vogelarten, weiterhin entwickeln kann und die Artenvielfalt gewährleistet bleibt. Wir bitten Sie darum, in Zeiten des rasanten Lebensraumschwunds und Artenrückgangs etwas mehr Rücksicht auf Tiere und Pflanzen zu nehmen.
Quelle: Stadt Wiesloch