Katholische Seelsorgeeinheiten Dielheim und Wiesloch nähern sich an
Für einige katholische Seelsorgeeinheiten und Gemeinden des Erzbistums Freiburg wird sich ab 1. Januar 2015 manches ändern – so auch für die Seelsorgeeinheiten Dielheim und Wiesloch.
Schon in den vergangenen Jahren wurden die katholischen Pfarrgemeinden zu Seelsorgeeinheiten zusammen geführt. Hauptgrund dafür ist die zurückgehende Zahl der Priester, die als Leiter einer Seelsorgeeinheit vorgesehen sind, und auch der Rückgang der Kirchenmitglieder insgesamt. In einem nächsten Schritt werden manche bestehende Seelsorgeeinheiten zu einer noch größeren zusammengeführt – so auch die beiden Seelsorgeeinheiten Dielheim und Wiesloch. Dass diese Fusion bei den Gläubigen in den Gemeinden nicht gerade Freudentänze auslöst, ist kein Geheimnis. Aber Resignation ist bei den meisten auch nicht spürbar. Demgegenüber wollen viele Gemeindemitglieder selbst bei der Zusammenlegung mitdenken und mitwirken, ganz nach dem Motto: „Seelsorgeeinheit geht uns alle an.“
Auch wenn es kritische Stimmen, Bedenken, Befürchtungen und Ängste zur von Freiburg verordneten Zusammenlegung gibt, so scheinen doch auch positive Aspekte durch: Die Gemeinden und damit die Menschen rücken näher zusammen. Und was schon jetzt ein wichtiger Aspekt ist: Durch das gemeinsame Überlegen, Beraten und Handeln können die einzelnen Gemeinden und Gläubigen voneinander vieles erfahren und auch voneinander lernen. Insofern hat die für viele nicht gewollte Zusammenlegung auch ihre guten Seiten.
Damit die Einheit der beiden Seelsorgeeinheiten Dielheim und Wiesloch gut vorbereitet wird, beraten jetzt schon Pfarrgemeinderäte und andere Gläubige in einer Steuerungsgruppe und in verschiedenen Arbeitskreisen, wie am besten vorzugehen ist. Bei Überlegungen zur Erstkommunion- und Firmvorbereitung, zu Verwaltungsfragen, zu Liturgie und Gottesdienstordnung sowie zum Thema Öffentlichkeitsarbeit wird zwar manches Mal kontrovers, insgesamt aber in einer guten Grundstimmung konstruktiv diskutiert und beraten.
Wie es ab 2015 mit der neuen großen Seelsorgeenheit dann tatsächlich kommen wird, können wir im Moment nur vage erahnen. Ein paar Fakten stehen indes schon fest: Leiter der zukünftigen Seelsorgeeinheit wird der derzeitige Pfarrer von Wiesloch, Alexander Hafner. Der großen Seelsorgeeinheit stehen dann noch vier weitere hauptamtliche MitarbeiterInnen zu. Fest steht auch, dass die künftige Seelsorgeeinheit rechtlich eine Kirchengemeinde wird mit einem gemeinsamen Pfarrgemeinderat und einem gemeinsamen Stiftungsrat. Vor Ort werden Gemeindeteams gebildet, die das kirchliche Leben in den einzelnen Pfarreien begleiten. Jedes Gemeindeteam wird von einem hauptamtlichen Mitarbeiter/einer hauptamtlichen Mitarbeiterin begleitet.
Klar ist aber: Bei allen Bedenken und Befürchtungen kann ein Umbruch auch neue Chancen bieten. Somit sieht sich die Kirche insgesamt in einem „Aufbruch im Umbruch“. Und solch ein Aufbruch ist ein Wagnis mit Risiken, aber auch mit noch ungeahnten Möglichkeiten und Chancen.
Schon immer sind die Menschen im Vertrauen auf Gott aufgebrochen, zum Beispiel der Stammvater Abraham oder das Volk Israel unter Mose. Jesus ist aufgebrochen das Reich Gottes zu verkünden. Die Apostel und viele Christinnen und Christen sind aufgebrochen und haben es gewagt, Jesu Botschaft in all den vielen Jahren der Kirchengeschichte weiter zu tragen – bis heute. Und all diesen mutigen Menschen ist eines gemeinsam: Sie vertrauten darauf, dass Gott bei ihnen war. Deshalb können sich auch die Christinnen und Christen in der heutigen Zeit, die Gläubigen in Dielheim und Wiesloch, vertrauensvoll auf den sicherlich nicht immer einfachen Weg in die gemeinsame Zukunft machen – im Vertrauen darauf, dass Gott mit ihnen aufbricht.