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Auf Du und Du mit der Natur

10. August 2015 | > Wiesloch, Das Neueste, Photo Gallery

„Auf Du und Du mit der Natur“-drei Ferienspaßexkursionen in der heißen „Äußeren Helde“

auf du 02Am 30. und 31.Juli und 3. August war es soweit: im 15. Jahr bot die Wieslocher Umweltbeauftragte Monika Stein, unterstützt von Rico Rachel, der sein FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) beim Umweltamt der Stadt Wiesloch macht, die Ferienspaßaktion „Auf Du und Du mit der Natur“ an.

Trotz ungewöhnlicher Trockenheit und Hitze waren insgesamt 53 wissensdurstige, unerschrockene und naturbegeisterte Kinder erschienen und 4 Stunden lang in den naturnahen Bereichen der Äußeren Helde unterwegs.

Sechs- zwölfjährig waren die jungen Ferienspaßler, einige von ihnen schon zum zweiten oder gar dritten Mal dabei. Sie durften nach einer Einführung in den behutsamen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen mit Hilfe von Becherglaslupen forschend auf Wiesen tätig sein. Schnell waren sie beim Finden und vorsichtigen Fangen von allerlei Tier- und Pflanzenarten erfolgreich.

Da der Sommer schon weit vorangeschritten und extrem regenarm und heiß war, erwartete Monika Stein eher, nicht allzu viele Tierarten anzutreffen. Bei den Vogelarten war dies auch deutlich. Die Brutzeit ist vorbei, manche Arten wie der Pirol sind schon auf dem Wegzug, auch Stare sieht man schon in Zugschwärmen sich sammeln.

Obstbau & Hofladen - Freudensprung Erlenbachhof

Ganz besonders schön ein Schwarm von Bienenfressern, die mit ihren klingenden Rufen über der Helde zu sehen und zu hören waren. Es wurden aber dennoch insgesamt 52 Tierarten und 30 Pflanzenarten (Kräuter, Sträucher und Bäume) auf den bräunlich-dürren Mähwiesen und an Heckenrändern bestimmt und beim Namen genannt.

Die Wilde Möhre ist den Kindern jetzt keine Fremde mehr, ebenso wenig die Schafgarbe, die Luzerne, der gelbe Hornklee und die knallblaue Wegwarte. Sie haben gelernt, den Stamm eines Kirschenbaumes von dem eines Birnbaumes und eines Walnußbaumes zu unterscheiden.

auf du 01Die skurril wirkende Büffelzikade, das riesige „Große Grüne Heupferd“, Roesels Beißschrecke, Krabbenspinnen, eine gefährlich aussehende Wespenspinne, die Skorpionsfliege, der Turmfalke, der Mäusebussard, ganz wenige Rauchschwalben vom nahe gelegenen Römerhof, der kleine Heufalter, der Admiral, immer wieder Kleinschmetterlinge, Zünsler, die Ackerhummel sowie Beeren-, Blatt- und Raubwanzen und ihre Larven sind ihnen nun vertraut.

Käfer machten sich rar. Nur der 7-Punkt unser häufigster Marienkäfer, ließ sich fangen und seine Punkte zählen.

Aufsehenerregend war eine junge Erdkröte, die sich im Lupenglas und auf der Hand einiger achtsamer Kinder erstaunlich gelassen bestaunen ließ, bevor sie wieder am Fundort freigelassen wurde.

Eine schöne Besonderheit war auch die naturgeschützte Blauflügelige Ödlandschrecke, die den Kindern beim Wegfliegen sehr deutlich zeigte, woher sie ihren Namen hat.

Nach einer Mittagspause mit leckerem Bioapfelsaft aus heimischen Streuobstwiesen und Brezeln und süßen Stückchen aus Kraichgaukorn auf einer städtischen Streuobstwiese ging es dann weiter mit ein paar sehr interessanten Anschauungsobjekten aus der Expeditionskiste der Biologin.

So zeigte Monika Stein unter anderem einen präparierten Feldhamster und wies auf die gerade (bis zum 11. September) im Rathaus zu sehende Feldhamster- und Artenschutzausstellung hin, die dem bei uns leider fast gänzlich ausgestorbenen Feldhamster gewidmet ist.

Unterschiedliche Fledermausarten wie das Mausohr oder das Braune Langohr gab es zu bestaunen. Einige Schädel gab sie den Kindern in die Hand und erklärte verschiedene Pflanzen- und Fleischfressermerkmale.

Darunter waren auch der Schädel eines Neuguineakrokodils, eines Vikunjas (Wildkamelide der Anden), einer Katze, eines Fuchses, eines Dachses und der Zahn eines afrikanischen Waldelefanten.

Am lebenden Objekt, ihrem Hund „Platon“, konnten die Kinder genau studieren, wie die Fang- und Reißzähne angeordnet sind und wofür sie tauglich sind. Geduldig ließ er sich ins Maul fassen und zeigte sein Canidengebiß.

Danach kam ein kurzer Arbeitsteil. Die Kinder stellten mit Feuereifer auf zwei Bestimmungsbögen zu Tier- und Gehölzpflanzenzeichnungen ihr teilweise neu erworbenes Wissen unter Beweis stellen und diese beschriften. Die verwendeten Buntstifte waren aus Holz, das Papier 100% Recyclingpapier.

Auch bekamen sie als Ferienlektüre ein ganzes Infopaket über die die tierischen Bewohner der Äußeren Helde mit nach Hause. Wer keinen Rucksack dabei hatte, erhielt eine Stofftasche, die ganz oft wiederverwendet werden kann.

Auch das Thema Müll, Verpackung sowie gesundes und nachhaltiges Leben wurde angesprochen. Es gab einen Gummibärchentest, bei dem Bärchen mit Biogelatine mit solchen ohne Gelatine und dafür Maisstärke verglichen wurden.

Die Geschmacksvorlieben waren unterschiedlich, aber die vegetarischen Bärchen erhielten durchaus viele Pluspunkte. Es ging einfach auch darum, bewusst zu genießen und zu wissen, was man da genießt.

Ganz besonders am Herzen lag es Monika Stein, den Kindern zu vermitteln, dass nicht nur der Mensch ein Recht auf ein gutes Leben hat, sondern auch die Natur, ohne die der Mensch nicht überleben könnte.

Den Kindern war beim Wiedersehn mit Omas, Opas oder Eltern anzusehen, dass ihnen die Exkursion viel Spaß gemacht hatte, und auch für die drei Betreuer waren es drei abwechslungsreiche und herzerfrischende, interessante Tage mit dem guten Gefühl, Sensibilität für die, Kenntnisse von der und Liebe zu der Natur weitergegeben zu haben und gleichzeitig einen aktuellen Eindruck der Tier- und Pflanzenarten in der Äußeren Helde. gewonnen zu haben.

 

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