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Auch die Hopp-Stiftung freut sich über das „Haus am Kreisel“

2. Oktober 2020 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Photo Gallery, Vereine, Walldorfer Tafel e. V.

Drei gemeinnützige Einrichtungen unter einem Dach: „Haus am Kreisel“ in Walldorf in Betrieb gegangen

Knapp zwei Jahre hat es vom ersten Spatenstich bis zum Einzug der ersten Vereine gedauert: Mitte September haben die Tafel und die Kleiderstube in Walldorf im neuen „Haus am Kreisel“ ihren Betrieb aufgenommen. Ganz still und Corona bedingt ohne große Einweihungsfeier, aber dafür mit glücklichen Mitarbeitenden und zufriedenen Kunden. Die Öffnung der Plattform im ersten Stock steht noch bevor.

„Wir fühlen uns sehr wohl hier“ hörte man allenthalben, als die Tafel und die Kleiderstube ihren Betrieb im neuen „Haus am Kreisel“ in Walldorf aufnahmen. Außerdem war unter den ehrenamtlichen Helfern zu hören, dass die „wunderschönen neuen Räume“ eine „erhebliche Erleichterung“ bieten. Auch wenn die Orientierung am ersten Tag noch etwas schwer fiel, waren alle Beteiligten dankbar für die verbesserten Arbeitsbedingungen im neuen Sozialgebäude – dankbar vor allem Gerd und Sonja Oswald und Dietmar Hopp, die die Idee hatten, an diesem Ort drei wichtige soziale Einrichtungen unter einem Dach zu vereinigen. „Die Armut nimmt leider auch in unserer Überflussgesellschaft zu. Es ist wichtig, auch an die Menschen zu denken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, begründet Dietmar Hopp, warum seine Stiftung den Bau mit fünf Millionen Euro gefördert hat.

Auch die Kunden waren sichtlich angetan von den freundlichen, großzügigen und modernen Räumen, die der Tafel auf 320 m² Platz für Sortierung und Ausgabe der Waren des täglichen Bedarfs bieten, die Kleiderstube verfügt über 290 m². Schon vor der Eröffnung der Tafel zur gewohnten Uhrzeit um 13.00 Uhr versuchten die ersten Kunden, durch Fenster und Türen einen Blick in das Gebäude zu erhaschen. Drinnen wurde derweil bis zum Schluss Hand angelegt: hier nochmal drüber wischen, dort noch den Kuchen richten, letzte Fragen klären, etwa ob an der Tiefkühltruhe Selbstbedienung herrscht.

„Nachdem die Tafel wegen des Umzugs zwei Wochen schließen musste, sind die Kunden froh, das Angebot nun wieder nutzen zu können“, erklärte Tafel-Vorsitzender Hans Klemm: „Und vielleicht sind sie auch etwas neugierig auf das neue Ambiente.“ Bei der ersten Orientierung standen ehrenamtliche Mitarbeitende mit Rat und Tat zur Seite, halfen beim Auffinden der gewünschten Produkte, beim Abwiegen von Lebensmitteln und wiesen den richtigen Weg etwa zur Bäcker- oder Frischwarentheke.

Während sich in der Tafel bereits die Kundschaft tummelte, wurden in der Kleiderstube noch Spenden sortiert, ausgezeichnet, auf Bügel gebracht und in Regale sortiert. „Heute hat sogar jemand zwei Paar ungetragene Schuhe gebracht, da war noch das Preisschild dran“, freute sich eine der ehrenamtlichen Helferinnen: „Sowas kommt vor, wenn die Leute einen Fehlkauf tätigen.“ Schnell fanden sich Kunden ein. Beeindruckt von der Möglichkeit, in dem großzügigen Ladenlokal mit seinem vielseitigen Warenangebot und den einladenden Schaufenstern zu stöbern, wurden sie bald fündig. Auch einige Kunden der Tafel zog es auf dem Weg zum Einkaufen zum Bummel in die Kleiderstube, in der Menschen mit geringem Einkommen und Berechtigungsschein einkaufen können und die von außen wie eine ganz normale Boutique aussieht. „Mit dem Schaufenster können wir jetzt auch darstellen, was wir zu bieten haben“, betonte Hannelore Blattmann – und konnte am Ende des Tages sogar auf eine volle Kasse schauen. „Wenn das so weiter geht, können wir in Zukunft noch viel Gutes tun mit unserer Arbeit“, so die begeisterte Kleiderstube-Vorsitzende.

Gemeinsam würdigten Hannelore Blattmann und Hans Klemm das Engagement ihrer vielen Mitstreiter: Ohne die ehrenamtlichen Helfer – immerhin 103 bei der Tafel und 25 in der Kleiderstube – sei das soziale Angebot nicht zu stemmen. Ebenso angewiesen sei man auf die vielen Partner, die die Einrichtungen zum Teil seit Jahren unterstützen und auf deren Unterstützung man auch in Zukunft nicht verzichten könne, wie Hans Klemm klarstellte: „Wir sind in ein wunderschönes Gebäude eingezogen, aber für den täglichen Betrieb sind wir weiter auf Spenden angewiesen.“

Die im ersten Stock des Gebäudes untergebrachte Plattform, eine Begegnungsstätte für Wohnsitzlose, kann Corona bedingt erst später starten. Geplant ist, bald zunächst ein „Essen to Go“ anzubieten.
Die erste der sieben Sozialwohnungen, die sich im zweiten Stock des Gebäudes befinden, wird voraussichtlich im Oktober bezogen.

 

Die Kleiderstube lädt mit ihrem vielfältigen Angebot in freundlichen Räumen zum Stöbern ein.

 

Hell, freundlich und übersichtlich lädt die Tafel zum Einkaufen ein.

Text und Fotos: Dietmar Hopp Stiftung

 

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