Asylbewerber Unterkünfte an der Walldorfer Straße in Wiesloch: Fakten und Pläne
(vsk) Schon im Artikel https://www.wiwa-lokal.de/?p=44586 hatte Wiwa-lokal über die damaligen Pläne informiert, auf dem Platz an der Walldorfer Straße 11-17, Ecke Sandpfad und Auwiesen (früher Wellpappe) Unterkünfte für Asyl Bewerber im Rhein-Neckar Kreis zu errichten. Das Gelände, bestehend aus 3 Teil-Bereichen, war damals von privat bereits angekauft worden.
Aktuelle Situation:
Inzwischen sind die Pläne konkretisiert, die Reste der dort ehemals vorhandenen Gebäude mit Ausnahme des Hauses für Wohnsitzlose, das jetzt leer steht, wurden abgerissen.
Am 19. Mai 2014 wurde die Baustelle eingerichtet. Die Bauarbeiten werden am 02. Juni 2014 beginnen. Ende der Bauzeit ist spekulativ im Spätherbst oder zum Jahresende 2014.
Die Firma d&b-Bau GmbH aus Neustadt/Weinstraße wird die Bauarbeiten federführend ausführen. Das Projekt war zuvor als funktionelles Leistungs-Programm öffentlich ausgeschrieben worden.
Für den Bau sind 3,5 Millionen € veranschlagt (26.11.2013). Der Grundstücks-Erwerb kostete zusätzlich 1,05 Millionen €. Das Grundstück ist 8200 qm groß.
Das verbleibende Wohnhaus an der Walldorfer Straße hat eine Fläche von 114 qm
Neu errichtet werden 2 neue 2-geschossige Wohn-Häuser von jeweils 694 qm und 40 Wohneinheiten mit zunächst 120 Plätzen; ab dem 01.01. 2016 wird wegen dem steigenden Platz-Anspruch/Asyl Bewerber von dann 7 qm/ Person mit 80 Plätzen/ Gebäude zu rechnen sein.
Die Wohn-Gebäude werden mit 8 WC- und 8 Dusch- Analgen, 8 Gemeinschafts-Küchen und jeweils 2 Gemeinschafts-Räumen ausgestattet sein.
Neu gebaut wird 1 Betriebsbebäude von 188 qm mit Verwaltung. Dieses wird nur 1- geschossig sein. Es wird Verwaltungs-Räume, Personal-WC, Technik Räume und 1 Waschküche zur Aufstellung von Waschmaschinen und Trocknern erhalten.
Zudem wird es 1 Kinderspielplatz sowie 28 Stellplätze und die erforderlichen Zugänge und -Fahrten geben.
Die Kosten trägt der Rhein-Neckar Kreis, d.h. auch diejenigen Steuer-Zahler, die keine Wohn-Plätze schaffen zahlen mit.
Wie weit das Projekt den neuen Hochwassergefahrenkarten unterliegt blieb unklar.
Für die laufenden Betriebskosten gibt es pauschale Zuschüsse, die im 5 Jahres-Zeitraum stets angepasst werden.
Am 27. Mai war ein Vorort-Termin. Im Vorfeld wurden die Medien informiert. Die Angaben und Grafiken stammen also aus der Quelle des LRA RNK. Interessierte Bevölkerung kann unter strikter Beachtung aller Sicherheits-Bestimmungen den Fortgang der Baumaßen von der Straße aus beobachten. Die Polizei wird besonders in Zeiten, in denen kein Baubetrieb herrscht, Streife fahren oder gehen.
Einige Anmerkungen zu den Asyl-Bewerbern:
Am 01. 05. 2014 waren 1050 Asylbewerber im RN-Gebiet untergebracht, am meisten davon in Sinsheim. Bis einschließlich Ende Mai 2014 wurden monatlich 60 – 80 Erst-Antrag Steller nach einem festen Verteiler Schlüssel dem RNK zugewiesen. Diese Zahlen sollen sich zukünftig noch erhöhen.
Die durchschnittliche Verweil-Zeit/Antragsteller ist 1,5 Jahre oder bis zur Anerkennung als Asylant. Es werden Familien und Einzel-Personen mit und ohne qualifizierte Ausbildung kommen. Erwachsene wie auch Kinder sollen als eine der ersten Maßnahmen Deutschkurse absolvieren.
Im Gegensatz zu früher dürfen die Asyl-Bewerber eine Arbeit annehmen vorausgesetzt, es gibt keinen einheimischen Bewerber . Der Lohn wird aufs Taschengeld angerechnet.
Die ärztliche Betreuung soll frei gewählt werden können. Es gibt eine „Kranken-Versicherung“ für Asyl-Bewerber, die gleiche Standards hat, wie gesetzliche Kassen.
Sehr interessiert ist die Stadt Wiesloch daran, die ehrenamtliche Betreuung auszubauen – weniger verwalten, mehr integrieren.
Es ist damit zu rechnen, dass in den Folgejahren von 2016 die Zahl der Asyl-Bewerber weiter zunehmen wird.
Wiwa-lokal wird weiter berichten.
Text entstanden unter Zugrunde-Legung der zur Verfügung gestellten Unterlagen des LRA RNK vom 26. 05. 2014