Bleiben Sie informiert  /  Montag, 13. Januar 2025

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus Wiesloch und Walldorf

Asterix macht auch als Palatinator eine gute Figur

12. Dezember 2024 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Kultur & Musik, ~ Umgebung

„Entdeckungen – live“: Mundart-Abenteuer in der Übersetzung von Chako Habekost

Am Donnerstag, 28. November, hat in der Stadtbücherei zum ersten Mal die Veranstaltung „Entdeckungen – live“ stattgefunden. Barbara Grabl, Gerhard König-Kurowski und Armin Rößler haben einige Titel aus dem rie­sigen Berg der Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt in ganz persönlicher Art und Weise vorgestellt. Einen Teil ihrer Auswahl lassen wir für alle in­teressierten Leserinnen und Leser nochmals mit Rezen­sionen Revue passieren. Hier wirft Ar­min Rößler einen Blick auf „Asterix als Palatinator“.

Aus der ersten Asterix-Geschichte, die der Comic-Autor René Goscinny (1926–1977) und der Zeichner Albert Uderzo (1927–2020) schon 1959 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichten, sind bis heute 40 Abenteuer im Albumformat geworden. Eine spezielle Variante sind die Mundart-Ausgaben, von denen es inzwischen 103 Bände in den verschiedensten Dialekten wie Schwäbisch, Kölsch, Hessisch oder Fränkisch gibt. „Asterix als Palatinator“ ist die dritte pfälzische Version in diesem babylonischen Sprachgewirr.

Vorlage ist der in der deutschen Ausgabe dritte Band der Reihe „Asterix als Gladiator“, im Original 1962 erschienen. Für die Übersetzung ist mit Christian „Chako“ Habekost ein in der Region bestens bekannter Comedian und Kabarettist zuständig, der aktuell mit seiner weihnachtlichen „Goschpel-Show“ unter dem Motto „Zeit der Besinnungslosigkeit“ unterwegs ist. In einem Interview hat er verraten, dass es bei diesen Auftritten als Zugabe jeweils eine kleine Asterix-Lesung geben wird, was eine echte Herausforderung darstelle. Denn er wolle neben den verschiedenen Stimmen auch die Bilder miterzählen, so Habekost.

Eine echte Herausforderung ist „Asterix als Palatinator“ aber vor allem für alle Leser, die, wie bei das bei einem Asterix-Band sein sollte, nicht nur die Bilder auf sich wirken lassen, sondern sich intensiv mit den Texten beschäftigen. Denn Dialekt sprechen, mag für viele kein Problem sein. Aber Dialekt zu lesen, kann richtig anstrengend sein. Gleichzeitig lohnt es sich in diesem Fall, weil es riesig Spaß macht. Habekost schreibt im Vorwort, er habe für seine „Übersetzung“ eine Art „Allgemein-Pfälzisch“ gewählt, die ein „größter gemeinsamer Nenner“ für die vielen „mikrolokalen Varianten“ der Dialekte von West- bis Kurpfälzisch sei. Beim einen oder anderen Mundart-Begriff darf man deshalb schon ein bisschen länger grübeln, was damit denn nun gemeint sein könnte. Spätestens wenn der Groschen fällt, stellt sich aber wieder das Schmunzeln ein.

Die Geschichte ist „uff Pälzisch“ dieselbe geblieben: Der für Gallien verantwortliche Präfekt will Cäsar einen der unbesiegbaren Gallier als Geschenk machen. Weil der Barde Troubadix am ungefährlichsten scheint – und es auch ist –, trifft es ihn. Das führt zu köstlichen Szenen, in denen die Römer ihren Gefangenen mundtot machen, weil er so schrecklich singt, oder sich selbst Petersilie in die Ohren stopfen, um ihn nicht mehr hören zu müssen. Weniger lustig nehmen Asterix und Obelix die Angelegenheit: Sie reisen nach Rom, treffen natürlich unterwegs auf die Piraten, die standesgemäß versenkt werden, und machen sich auf, Troubadix wieder zu befreien. Der soll im Zirkus den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden – einfachster Weg, dort hinein zu kommen, scheint den beiden gallischen Freunden eine Karriere als Gladiator zu sein. Herrlich sind vor allem die Running Gags, hier zum Beispiel die Helmwette, für die Obelix ständig die Helme der verprügelten Römer sammelt, oder die von ihm bei den verschiedenen Versuchen, höflich an die Tür zu klopfen, immer wieder eingeschlagenen Türen.

Ein sehr, sehr schönes Asterix-Abenteuer im fernen Rom mit vielen genialen Szenen und Einfällen, das auch und gerade in der Mundart-Variante noch einmal neu entdeckt werden darf.

René Goscinny/Albert Uderzo/Christian Habekost: Asterix als Palatinator (Asterix babbelt Pälzisch III, Egmont Comic Collection, ISBN 3770409051, 48 Seiten, 15 €)

Text und Foto: Stadt Walldorf

Das könnte Sie auch interessieren…

„Poetische Begegnung“ in der Alten Apotheke

  Die Autorin Sanna Konda ist die derzeitige Stipendiatin und Gastkünstlerin in Walldorf.  Sie arbeitet mit zwei Künstlerinnen und einem Künstler eng zusammen, die im Walldorfer Kunstverein vom 19. Januar bis 23. Februar 2025 unter dem Titel „Poetische Begegnung“...

Wiesloch: 65 Personen bei Kellerbrand evakuiert

Am Sonntagmorgen gegen 03.30 Uhr kam es in einem Mehrfamilienhaus in der Königsberger Straße in Wiesloch zu einem Kellerbrand. Bei Eintreffen der ersten Funkstreifenwagen begaben sich erste Bewohner des Anwesens bereits selbstständig ins Freie. Durch ein im Keller...

SPD will in der Region gegen die Unsicherheit investieren

Daniel Born: „Jetzt ist es Zeit zu investieren, anstatt das Land abzuschreiben“ Die SPD in der Region Hockenheim/Schwetzingen hat sich für verstärkte und nachhaltige Investitionen in den Standort Deutschland ausgesprochen. Der örtliche SPD-Landtagsabgeordnete Daniel...

Hier könnte Ihr Link stehen

Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archive