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Gemeinderat stimmt Saunaerweiterung zu – Kosten steigen auf 1,6 Millionen Euro

Am 09.02.2015 wurde der symbolische Spatenstich für die Erweiterung des AQWA Bäder- und Saunaparks getätigt, für den der Walldorfer Gemeinderat in seiner Sitzung am 20.01. mehrheitlich seine Zustimmung gegeben hatte.
P1020500Profitieren werden davon vor allem die Fans der Sauna und Gesundheitsbewusste. Sie können sich voraussichtlich ab Ende 2015 auf einen vergrößerten Ruhe- und Leseraum im Saunabereich freuen sowie auf eine neue Salzlounge und ein Rasulbad mit Dampfbad und Schwitzraum.
Diesem Vorhaben, mit der das AQWA noch attraktiver und kundenfreundlicher werden soll, hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Walldorf GmbH & Co. KG bereits im April 2014 zugestimmt. Die inzwischen vorliegende aktualisierte Kostenberechnung ergab, dass mit einer Steigerung der ursprünglichen Kosten von 1,4 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro zu rechnen ist und die Wirtschaftlichkeitsberechnung damit etwas ungünstiger ausfällt. Da die Stadt als „Mutter“ der Stadtwerke im Falle einer Darlehensgewährung und beim Ausgleich eines Defizits unmittelbar betroffen ist, sollte nach dem Willen des Aufsichtsrats der Gemeinderat das letzte Wort haben.
Mattias Gruber, Geschäftsführer der Stadtwerke, erläuterte im Gremium, dass die Sauna vor allem im Winter und an den Wochenenden an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sei. 48.000 Gäste besuchten die Sauna im vergangenen Jahr, dem dritten vollen Betriebsjahr des AQWA.
Dank eines wintergartenähnlichen Anbaus auf Saunaebene, mit dem hier 75 % mehr Fläche geschaffen werden, soll der Engpass überwunden werden. Unter dem neuen Ruheraum will das AQWA mit einer Salzlounge punkten, die direkt zugänglich sein soll, ohne Umweg über das Hallenbad. Die bisherigen Solarien, die nicht mehr im Trend liegen, weichen einem Rasulbad. Außerdem entsteht noch ein Kursraum. Wie Matthias Gruber erklärte, war man davon ausgegangen, die Investitionskosten refinanzieren zu können. Doch durch gestiegene Kosten beim Rohbau und bei den Baunebenkosten sowie die ab Jahresmitte greifende Erhöhung der Mehrwertsteuer für den Saunaeintritt von 7 auf 19 Prozent, von der alle Saunen in Bädern betroffen seien, gebe es eine „moderate Ergebnisverschlechterung“. Das jährliche Defizit für den gesamten Sauna- und Bäderpark bezifferte Gruber auf aktuell 2,5 Millionen Euro. Gruber stufte das Bauvorhaben als „defensiv-soliden Plan“ ein. Auf der Haben-Seite verbuchte er, dass man den Gästen eine noch höhere Qualität – ohne Engpässe – bieten könne und mit der Salzlounge ein völlig neues Angebot, das in dieser Form in Walldorf „einmalig“ sei. Deutlich machte er aber auch, dass „es keine Garantie“ gebe.
Investition in der Diskussion
Stadtrat Michael Schneider (CDU) begrüßte die positive Entwicklung, die man „nur so fortsetzen“ könne. Belasse man den Status quo, würde sich die Entwicklung verschlechtern. „Das ist ein weiterer Schritt in eine gute Zukunft“, war er sich sicher.
Manfred Zuber (SPD) fand die vorgeschlagenen Maßnahmen sinnvoll. Auch aus wirtschaftlichen Aspekten seien sie von grundsätzlicher Bedeutung. Eine vorläufige Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit sei daher zu vertreten, meinte er. Er begrüßte, dass von Seiten der Stadtwerke rechtzeitig auf die Probleme hingewiesen und agiert worden sei.
„Das hört sich alles positiv an“, stellte Fredy Kempf (FDP) fest. Man sei auf dem richtigen Weg, ein gewisses Risiko gebe es immer. Kaum ein kommunales Bad schaffe eine „schwarze Null“, sagte Kempf. „Wir investieren in die Zukunft, hier kann jeder profitieren“, so Kempf.
Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich skeptisch. Im Saunabereich habe man erstmalig die erwarteten Besucherzahlen erreicht, gab er zu bedenken, und dies nur dank erheblicher Werbemaßnahmen. Er sprach Engpässe im Hallenbad an, wo die Besucherzahl anstatt der prognostizierten 158.000 im Jahr inzwischen bei 220.000 liege. „Dort regt sich keiner auf“, wunderte sich Hans Wölz. Er konnte für seine Fraktion keine Zustimmung dafür geben, dass „schon wieder 1,6 Millionen Euro in die Hand genommen werden“. Wenn man die Saunagäste frage, seien diese zufrieden. Außerdem sei Walldorf „eingerahmt von Saunen“ und der Saunabereich gehöre nicht zur kommunalen Daseinsvorsorge. Er sprach auch die Wochenendzuschläge auf die Eintrittspreise in benachbarten Bädern an. Da Walldorf darauf verzichte, „schaffen wir uns die Probleme selbst“. Die Investition lehnte er „zum jetzigen Zeitpunkt als nicht gerechtfertigt und nicht vertretbar“ ab. Sein Fraktionskollege Wilfried Weisbrod plädierte dafür, lieber abzuwarten, bis sich der Betrieb eingependelt habe.
Stadtrat Matthias Pütz (CDU) erklärte, dass er sich der Stimme enthalten wolle. Er halte die Pläne für „hochattraktiv“, bliebe aber an der Kostenschätzung hängen. Man solle eine Defizitverminderung anstreben, so Pütz.
„Ich bin froh über den Erfolg“, erklärte Bürgermeisterin Christiane Staab. Im Saunabereich habe man die Besucherzahlen erreicht, im Hallenbad übertroffen. Das AQWA sei ein Besuchermagnet. Man könne es nicht hinnehmen, dass Gäste in der Sauna vor verschlossener Tür stehen müssten. Man habe die Tendenzen erkannt und müsse frühzeitig auf die Entwicklung eingehen, meinte sie. Sie machte auch deutlich, das Walldorf keine Wochenendzuschläge wolle im Sinne der Familienfreundlichkeit. P1050081
Mit 18 Ja-Stimmen, einer Enthaltung und drei Nein-Stimmen wurde der Weg für den Spatenstich und die Baumaßnahmen schließlich geebnet.

Text: Stadt Walldorf
Fotos: Binz

 

 

Und hier ist noch ein Foto vom Spatenstich (H & B Pressebild Pfeifer):

WA_Spatenstich_Saunaerweiterung_17

 

 

s. auch den Artikel https://www.wiwa-lokal.de/?p=76150

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