In neuer Funktion an alter Wirkungsstätte. So könnte man den Antrittsbesuch von der Landtagsabgeordneten Christiane Staab in der vergangenen Woche im Rathaus bei Bürgermeister Matthias Renschler zusammenfassen.
Schließlich war Christiane Staab selbst über 10 Jahre Bürgermeisterin in Walldorf, bevor sie am 14. März 2021 in den Stuttgarter Landtag gewählt wurde. Bei ihrem Besuch im Walldorfer Rathaus tauschte sich Christiane Staab mit ihrem Nachfolger Matthias Renschler sowohl über aktuelle kommunale wie auch landespolitische Themen aus.
Zuvor nahmen sie gemeinsam mit Stadtbaumeister Andreas Tisch den Polizeiposten im Rathaus in Augenschein. Dieser wird seit Beginn des Jahres umfassend saniert. Die Polizeibeamten sind seitdem übergangsweise in einem Büro-Container auf dem Gelände der Verkehrspolizei in der Josef-Reiert-Straße untergebracht. Eine (Platz-)Situation, die im Moment nicht ideal und dringend verbesserungswürdig sei, wie Matthias Renschler im Gespräch mit Christiane Staab deutlich machte. Die Bauarbeiten schreiten indes voran, der Polizeiposten wird nach der Baumaßnahme die aktuellen sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen, nach Geschlechtern getrennte Umkleidekabinen, einen barrierefreien Zugang sowie Garagenstellplätze für die Dienstfahrzeuge haben, wie Andreas Tisch erläuterte.
Sowohl Matthias Renschler als auch Christiane Staab lobten die Arbeit der Polizeibeamten in Walldorf und waren sich einig, dass ein angemessenes Arbeitsumfeld für die Attraktivität des Polizeiberufs unabdingbar sei.
Als Vorschlag, die Polizei zu entlasten, brachte Renschler die Idee ins Spiel, den kommunalen Ordnungsdienst aufzuwerten und zu stärken, indem man diesem mehr Kompetenzen etwa bei Personenkontrollen einräume, die sonst der Polizei vorbehalten sind.
Beim Thema Sirenenförderung sprach Matthias Renschler seine Verwunderung aus, dass Walldorf offenbar bei der Förderung des Bundes, die über das Regierungspräsidium Karlsruhe verteilt wird, nicht berücksichtigt werde. Auch wenn man es sich finanziell leisten könne, sollte man die Stadt gleichberechtigt mit anderen Kommunen behandeln, so Renschler. Christiane Staab versprach, beim Regierungspräsidium nachzuhaken, auch wenn es sich um eine Bundesförderung handele.
Weitere Themen, die von Matthias Renschler angesprochen wurden, waren der bezahlbare Wohnraum und in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Grundstückspreise. „Verkehr und Wohnen sind die großen Themen bei meinen Bürgersprechstunden“, machte Matthias Renschler deutlich. Entsprechend wurde auch das Aufstellen von „Blitzern“ thematisiert.
Sowohl Christiane Staab als auch Matthias Renschler waren sich einig, dass es schwierig sei, das anzugehen, wenn es der zuständige Kreis nicht umsetze.
Großes Interesse zeigte die Landtagsabgeordnete an der Entwicklung der Sprachförderung in den Gruppen der Kindergärten. Das sei ein „spannendes Projekt“ und die Erfahrungen in Walldorf wolle sie auch gerne in den Kontext der Landespolitik stellen. Matthias Renschler sprach von einem „tollen Ergänzungsbaustein“ in der Sprachförderung, der Ansatz der Sprachförderung über Musik mit qualifizierten Künstlerinnen und Künstlern sei „brillant“. Es sollte in allen kommunalen Kindergärten durchgeführt werden.
Nach einem Informationsaustausch unter anderem zur innoWerft („Der Umzug war der richtige Schritt“, so Staab), dem ehemaligen Gelände der Heidelberger Druckmaschinen und dem Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe endete der Antrittsbesuch von Christiane Staab, die viele Themen und Anregungen mit nach Stuttgart nehmen konnte und ihrem Nachfolger Matthias Renschler für die offenen Worte und den warmen Empfang im Rathaus dankte.
Text und Foto: Stadt Walldorf